Filtra per genere

SWR1 Meilensteine - Alben, die Geschichte machten

SWR1 Meilensteine - Alben, die Geschichte machten

SWR1 Rheinland-Pfalz

Jede Woche stellt die SWR1 Musikredaktion ein Meisterwerk der Rock- und Popmusik vor. Queen, Ed Sheeran, Adele, die Rolling Stones, die Beatles, Tina Turner, Bob Dylan uvm. – sie alle haben mit ihren Pop- und Rock-Alben Musikgeschichte geschrieben und längst den Status „Legenden“ erreicht. Wir holen sie wieder hervor, die größten Alben aller Zeiten. Die Platten, mit denen sich Künstler wie Creedance Clearwater Revival, die Eagles oder Fleetwood Mac unsterblich gemacht haben. Jeden Montag gibt es eine neue Folge. Dabei schaut das Team der SWR1 Musikredaktion hinter die Kulissen. Was war los in der Zeit, als dieser Meilenstein der Musikgeschichte veröffentlicht wurde – bei den Musikern und in der Welt. Was macht gerade dieses Album so besonders? Was sind die Hintergründe und wie sind sie produziert worden, die Platten, die uns immer wieder über den Weg laufen? Welche jungen Künstler haben sie beeinflusst und von wem wurden sie selbst beeinflusst? Bei uns gibt’s die Geschichten hinter den Alben, die Geschichte machten. Haben Sie Anregungen für die nächste Folge, Fragen oder Kritik? Sie erreichen die Redaktion per E-Mail unter meilensteine@swr.de.

368 - Scorpions – "Love at First Sting"
0:00 / 0:00
1x
  • 368 - Scorpions – "Love at First Sting"

    Allein bis zum Jahr 2001 hat sich "Love at First Sting" bereits über 6 Millionen Mal verkauft. Neben der Schmusepower-Ballade "Still Loving You" sind auch echte Rock-Klassiker darauf vertreten, wie zum Beispiel "Big City Nights" oder "Rock You Like a Hurricane". Mit "Love at First Sting" sind die Scorpions auf dem internationalen Höhepunkt ihrer Karriere, touren monatelang mit Größen wie Def Leppard oder Bon Jovi im Vorprogramm. Als erste und einzige deutsche Rockband bis dahin spielten sie dreimal hintereinander im ausverkauften Madison Square Garden und 1985 vor fast 500.000 Menschen bei Rock in Rio.

    Die Scorpions sind eigentlich bis heute der erfolgreichste Exportschlager von Tokio bis Los Angeles.

    Quelle: SWR1 Musikredakteur Niels Berkefeld über den Erfolg der Scorpions

    Produktion von "Love at First Sting"

    Für die Produktion des Albums "Love at First Sting" waren die Scorpions in eine Villa nach Frankreich gefahren. Plötzlich verliert Sänger Klaus Meine seine Stimme – es folgt eine schwere, ungewisse Zeit für die Band. Die ganzen Aufnahmen mussten verschoben werden und Meine konnte damals nur auf Zettelchen schreiben, um sich mit seinen Bandkollegen zu besprechen. Doch die Band hält zusammen – und als Klaus Meine nach langwierigen Therapien und zwei Operationen an den Stimmbändern zurückkam, war er stimmlich sogar besser als zuvor. Sein Stimmvolumen hatte sich durch die Operationen erweitert! Es folgte eine internationale Tour durch Europa, die USA, Kanada und Japan. Die Scorpions spielten in den USA unter anderem mit Größen wie Iron Maiden. Nach der Tour 1983 ging es für die Band zur Produktion des Albums in die berühmten Polar Studios in Stockholm, auch bekannt als ABBAs kreative Heimat. Dann wurden allerdings Herman Rarebell und Francis Buchholz krank und auch Klaus Meine hatte Einwände für die Produktion vor Ort. So wurde die Platte schließlich im Dieter Dierks Studio in Stommeln bei Köln in Originalbesetzung aufgenommen.
    Es ist für mich ein Album der Scorpions, wo sie wirklich auf dem absoluten Höhepunkt [...] ihrer Karriere sind. Für mich ist dieses Album das letzte und gleichzeitig aber auch genialste Album der Scorpions, wo sie noch wirklich bei sich selber sind.

    Quelle: SWR1 Musikredakteur Niels Berkefeld über "Love at First Sting"

    Musikproduzent und Entdecker der Scorpions: Dieter Dierks

    Der legendäre Musikproduzent Dieter Dierks hatte schon damals diesen berühmten Riecher für Talente. Die Scorpions entdeckte er zufällig in Essen in einer Turnhalle, vor einem kleinen Publikum mit etwa 50 Leuten. Er war sofort begeistert von ihrem Bühneneinsatz und nahm sie unter Vertrag. Seit 1968 wird in seinen "Dierks Studios" Musikgeschichte geschrieben, neben den Scorpions waren Weltstars wie Michael Jackson oder Tina Turner in dem kleinen Ort Stommeln zu Gast. Dierks prägte die deutsche Rocklandschaft in den 70ern, vor allem die Größen der Krautrock-Szene waren bei ihm zu Gast im Studio, von Birth Control, über Guru Guru bis hin zu Embryo und Amon Düül.
    Er hat mit seinem Sound [...] die deutsche Rockmusik begründet. Der Rolling Stone kürte ihn zum besten Heavy-Metal-Produzenten der Welt. Er war neben Conny Plank in Deutschland zu der Zeit also der Größte.

    Quelle: SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig über Musikproduzent Dieter Dierks

    "Rock You Like a Hurricane"

    Vor allem ein Song wird zum absoluten Durchbruch: "Rock You Like a Hurricane". Seit seiner Erscheinung wird er immer wieder in Kinofilmen, Serien oder auch in der Werbung genutzt — "er ist omnipräsent und gehört sozusagen zum Kulturgut", so SWR1 Musikredakteur Niels Berkefeld. Neben "Wind of Change", der Hymne der Wende, ist "Rock You Like A Hurricane" die bekannteste Rock-Nummer der Scorpions und wurde bei jedem Konzert gespielt.

    Hannover als Homebase der Scorpions

    Hannover ist die Heimatstadt der Scorpions und auch für die Musikszene eine wichtige Stadt. Fury in the Slaughterhouse, Lena Meyer-Landrut, Mousse T. und viele mehr stammen ursprünglich aus der Hauptstadt Niedersachsens. Mit steigendem Erfolg in den Achtzigern haben die Scorpions zwar darüber nachgedacht, in die USA überzusiedeln, haben sich dann aber doch für einen kleinen Vorort von Hannover entschieden und das nie bereut.
    Wir sind hier aufgewachsen und wir haben — und das ist, glaube ich, der wichtigste Punkt — unsere Familien hier, unsere Freunde. Das war uns in diesem verrückten Rock 'n' Roll-Zirkus immer wichtig, zurückzukommen. Und [...] Niedersachsen ist immer ein guter Platz, um die Batterien wieder aufzuladen und sich auch ein bisschen wieder zu erden.

    Quelle: Klaus Meine im SWR1 Interview über die Bedeutung seiner Heimatstadt Hannover

    "Love at First Sting" — ein Meilenstein der Musikgeschichte

    Was SWR1 Moderator Michael Lueg mit den Scorpions bei einem Besuch in Rudolf Schenkers privatem Studio in Hannover erlebt hat, was die Scorpions auszeichnet und was es mit der berühmten Scorpions-Pyramide auf sich hat, das und viel mehr Nerdwissen gibt es im Meilenstein zu "Love at First Sting" von den Scorpions.

    Shownotes

    Dierks Studios in Stommeln bei KölnRockpalast Backstage mit den ScorpionsAtlas TV-Interview mit den Scorpions von 1984Album-Review Scorpions – "Love at First Sting" bei Rock HardAlbum-Review Scorpions – "Love at First Sting" auf Metal.deMeilenstein zu Van Halen – "1984"Liste der Meilensteine-Folgen von 1 bis 250Podcast-Tipp: 1Live Ikonen – Die Toten Hosen

    Über diese Songs vom Album "Love At First Sting" wird im Podcast gesprochen

    (15:56) – "Bad Boys Running Wild"(25:45) – "Rock You Like a Hurricane"(32:07) – "Rock You Like a Hurricane" Live at Madison Square Garden(40:27) – "Coming Home"(47:28) – "Crossfire"(51:00) – "Still Loving You"

    Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen

    (49:07) – "50 Ways To Leave Your Lover" von Paul Simon(01:02:04) – "Sly" von den Scorpions
    Mon, 25 Mar 2024 - 1h 04min
  • 367 - Madonna – "Like A Prayer"

    Es ist eine der großen Qualitäten von Madonna: ihre Wandlungsfähigkeit! Mit jedem Album schafft es die Queen of Pop, sich neu zu erfinden. Das war auch schon in den 80er-Jahren so, sagt SWR Musikredakteur Niels Berkefeld im Meilensteine Podcast zum Album "Like A Prayer".

    Die Madonna von '83 klingt anders als die von '85, die von '87 klingt anders als die von '89 [...] und diese ständige Entwicklung hat sie ja auch sehr erfolgreich durchgezogen.

    Quelle: Niels Berkefeld über die Entwicklung von Madonna

    Sich andauernd zu verändern, bringt aber auch Nachteile mit sich. "Da vergraulst du auch Stammkunden", erklärt Niels Berkefeld weiter. Bei "Like A Prayer" hat Madonna wieder mit dem Sound experimentiert und es gibt auch mehr Soul, Funk und Hip-Hop-Einflüsse zu hören als bei ihren ersten drei Alben.
    Das ist so ein bisschen, als wenn du zum Stammitaliener gehst [...] und auf einmal ändert der die Karte und nimmt die Hälfte der Nudeln runter und er gibt auf einmal Sushi einen Raum.

    Quelle: Niels Berkefeld über die Entwicklung von Madonna

    "Like A Prayer" und die neue Madonna

    Auf ihrem vierten Album "Like A Prayer" ist Madonna deutlich erwachsener geworden, sagt SWR1 Musikredakteurin Michelle Habermehl im Podcast. Madonna war auch in einer ganz anderen Lebenssituation als noch beim Album "True Blue". Sie war frisch geschieden und hat auf diesem Album versucht, vieles zu verarbeiten.
    Bei "Like A Prayer" stellt sie sich quasi ihren Dämonen aus der Vergangenheit.

    Quelle: Michelle Habermehl, SWR1 Musikredakteurin über "Like A Prayer"

    Noch mehr über Madonna und die Musikvideos der 80er-Jahre gibt es in unserem SWR1 Podcast "Die 80er – der Musikpodcast" Dass Madonna mit dem Album erwachsener geworden ist, hört man unter anderem auch daran, dass viel mehr akustische Instrumente auf "Like A Prayer" verwendet worden sind als bei ihren vorherigen Platten, findet SWR1 Musikredakteur Dave Jörg. "Echte Gitarren und ein echtes Schlagzeug waren bis dahin für Madonna eher untypisch", ergänzt er. Das Musikvideo zum Song "Like A Prayer" hat damals einen handfesten Skandal ausgelöst. Der Musiksender MTV hat den Song sogar aus seinem Programm genommen.
    Da spielt ein Künstler mit vermeintlichen Tabus, provoziert so ein bisschen einen Skandal, aber am Ende ist es ja auch künstlerische Freiheit.

    Quelle: Niels Berkefeld, SWR1 Musikredakteur über den Skandal zum "Like A Prayer"-Video

    Und so ein bewusst provozierter Skandal bedeutet für Künstlerinnen wie Madonna oder auch Künstler wie Falco und seinen Song "Jeanny" natürlich immer jede Menge Gesprächswert und damit sowas wie Gratiswerbung, wenn der Song dauerhaft im Gespräch ist. Aus heutiger Sicht kann man sich den Skandal Ende der 80er kaum noch vorstellen, findet Niels Berkefeld.
    Wenn man sich das Video heute anschaut, denkt man sich: Was ist eigentlich passiert? Es ist ein Video gegen Rassismus, es ist ein tolles Video!

    Quelle: Niels Berkefeld über das Musikvideo zu "Like A Prayer"

    "Like A Prayer" ist mehr als nur der Skandal

    Neben dem Überhit "Like A Prayer" und dem erwähnten skandalträchtigen Video zum Song hat das Album aber noch einiges mehr zu bieten. Zum Beispiel den feministisch-unterstützenden Song "Express Yourself".
    Es macht mich sehr zufrieden, wenn ich höre, dass ich Teil davon war, dass jemand sagen kann: Ich bin stolz darauf, wer ich bin.

    Quelle: Madonna im Interview

    Insgesamt hat Madonna mit "Like A Prayer" damals einen großen Schritt nach vorne in Richtung Popikone gemacht. Auch, in dem sie ihre eigene Vergangenheit verarbeitet hat und dadurch die Kraft hatte, sich und ihre Position zu nutzen, um sich für andere starkzumachen. Dieses Album ist auf jeden Fall ein wichtiger Baustein in der Festungsmauer, auf den sich Madonnas inoffizieller Titel "Queen of Pop" stützt.

    Shownotes

    Das Musikvideo zu "Like A Prayer"Interview mit Madonna-Produzent Patrick Leonard in BillboardBuchtipp: "Madonna und wir"ZDF-Dokumentation "The True Story of Madonna"SWR1 Meilenstein zu Madonnas Album "Ray Of Light"

    Über diese Songs vom Album "Like A Prayer" wird im Podcast gesprochen

    (03:13) – "Like A Prayer"(15:07) – "Express Yourself"(19:45) – "Oh Father"(22:45) – "Till Death Do Us Part"(28:44) – "Love Song"(31:01) – "Dear Jessie"

    Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen

    (27:10) – "Don’t Cry For Me Argentina" von Madonna (aus Evita)(30:29) – "Hung Up" von Madonna
    Mon, 18 Mar 2024 - 34min
  • 366 - Supertramp – "Breakfast in America"

    Mit Erscheinen dieses Podcasts sind seit der Veröffentlichung von "Breakfast in America" bereits 45 Jahre vergangen. "Breakfast in America" ist ein zeitloser Meilenstein des progressiven Pop mit Songs, die auch heute noch relevant sind. Das sind neben dem Titelsong auch "The Logical Song", "Goodbye Stranger" und "Take The Long Way Home".

    Supertramp oder insbesondere "Breakfast in America" oder auch "Crime of the Century", das sind einfach Meilensteine, die bleiben.

    Quelle: SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius

    Die Gründung der Band Supertramp

    Supertramp haben sich 1969 gegründet. Rick Davies spielt bereits im Alter von 12 Jahren Schlagzeug und steigt dann zum Keyboarder auf. Bei einem Gig in München lernt er den holländischen Millionär Stanley August, genannt Sam, kennen. Dieser ermutigt ihn dazu eine eigene Band zu gründen. Über eine Annonce im "Melody Maker", einer großen britischen Musikzeitschrift, die bis ins Jahr 2000 wöchentlich erschienen ist, sucht er geeignete Musiker. Daraufhin meldet sich Roger Hodgson bei ihm und die beiden gründen die Band "Daddy". Ihr allererster Auftritt findet im damaligen Münchner Szene-Lokal "PN hit-house" auf der Leopoldstraße statt. Unter der Woche spielten doch meist Cover-Bands, während am Wochenende die Bands aus Großbritannien auftraten. In München entscheiden sie sich für einen neuen Bandnamen: aus Daddy wird Supertramp.

    Von "Supertramp" bis hin zu "Breakfast in America"

    Die ersten Alben "Supertramp" und "Indelibly Stamped" sind wenig erfolgreich, weshalb das Kapitel Supertramp bereits 1971 zunächst als beendet erscheint. Die Band besteht zu diesem Zeitpunkt aus Rick Davies, Rodger Hodgson, Kevin Currie, Frank Farrell und Dave Winthrop. Ihr Finanzier Sam zieht sich aus dem Musikgeschäft zurück, 1973 stehen Supertramp vor der Auflösung. Ein Jahr später — in neuer Formation — veröffentlichen sie "Crime of the Century". Zu Davies und Hodgson gesellen sich nun John Helliwell, Bob Siebenberg und Dougie Thomson dazu. Erstmals in der Bandgeschichte agieren auch Gastmusiker bei den Aufnahmen. Mit ihrem fünften Album 1977 "Even in the Quietest Moments" und der daraus veröffentlichten Single "Give a Little Bit" folgt dann endlich auch der Durchbruch in den USA und Supertramp zieht es nach Los Angeles. Dort entsteht ihr sechstes Studioalbum "Breakfast in America" und eröffnet, passend zum Albumtitel, mit "Gone Hollywood". Insgesamt gibt es für Davies und Hodgson drei Phasen von Songwriting während der Produktion des Albums. Sie schreiben ihre Songs zuhause und nehmen sie auch dort zunächst als Demo auf, eine weitere Demo wird im Studio aufgenommen, bis sie im dritten Schritt das Arrangement festlegen und die Songs tatsächlich einspielen.

    Opener "Gone Hollywood" und Closer "Child of Vision"

    Für unsere SWR1 Musikredakion sind beides epische Stücke. Mit gut 7,5 Minuten behalten Supertramp ihre Tradition bei, den Closer ziemlich episch zu gestalten. "Child of Vision" thematisiert angeblich das Verhältnis zwischen den beiden äußerst unterschiedlichen Songwriter-Persönlichkeiten: Rick Davies und Roger Hudgson. Hodgson hat den Song geschrieben und dabei möglicherweise an Davies gedacht. Die beiden haben gänzlich unterschiedliche Vorstellungen vom Leben, nicht nur auf musikalischer Ebene und eben diese Widersprüche werden in "Child of Vision" thematisiert. Davies kommt aus dem Jazz, dem Rhythm and Blues und hat dementsprechend andere musikalische oder auch thematisch viel tiefere, destruktivere Ansätze an Texten, während Roger Hodgson vom Pop geprägt ist und eine Falsettstimme mitbringt.
    Aber sie haben es geschafft diese Welten miteinander zu verbinden, und das ist ein besonderer Moment, und deswegen ist dieses Album auch für mich ein Meilenstein.

    Quelle: SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius

    "The Logical Song"

    Die Welt der erwachsenen Erziehungsschule aus Sicht eines Teenagers. "The Logical Song" handelt davon, dass Schülerinnen und Schülern gelehrt wird nach Außen zu funktionieren, aber nicht, wer man innerlich wirklich ist und was den wahren Sinn des Lebens ausmacht. Die Nummer war die Lead-Single von "Breakfast in America" und ist bis heute ein absoluter Rock-Klassiker und für SWR1 Musikredakteur Frank König ein wahres Meisterwerk.
    Dieser eine Song, der mir und wahrscheinlich Millionen anderen Teenagern Halt gegeben hat in einer unsicheren Zeit und der Erkenntnis, dass die Welt der Erwachsenen höchst widersprüchlich und zuweilen auch zynisch sein kann.

    Quelle: SWR1 Musikredakteur Frank König

    Der Song ist in drei Teile gegliedert: beginnend in der Kindheit, über die Schulzeit im Internat bis hin zum Erwachsenendasein. Rodgson beschreibt die magische Schönheit der Kinderwelt und stellt sie der widersprüchlichen und überfordernden Erwachsenenwelt gegenüber und stellt sich die Frage: Wer bin ich eigentlich?

    "Breakfast in America" — Ein Meilenstein der Musikgeschichte

    Warum der Ursprungstitel des Albums eigentlich "Hello Stranger" sein sollte, von welchen Songs der Beatles sich Supertramp in "Breakfast in America" inspirieren lassen haben, welche ungewöhnlichen Instrumente bei der Produktion zum Einsatz kamen und ob Johnny Hallywell sein stilbringendes Saxophon tatsächlich auf der Studio-Toilette aufgenommen hat, das und mehr gibt es im Meilenstein zu "Breakfast in America" von Supertramp.
    Songwriting, Spielfreude, Instrumentierung, starke Texte, catchy Sound.

    Quelle: SWR1 Meilensteine-Gast Sascha Simnovec über "Breakfast in America"

    Shownotes

    Buch von Frank Bösch über das Jahr 1979Buchtipp: Ein Tribute an Supertramp – Die illustrierte BiografieWie "The Logical Song" entstanden istMaking Of "The Logical Song" im VideoWie Schauspielerin Kate Murtagh als Kellnerin auf das Plattencover von "Breakfast in America" kamPodcast-Tipp: "Fuck you very, very much! Die größten Beefs im Musikbiz" von ARD KulturListe der Meilensteine-Folgen von 1 bis 250

    Über diese Songs vom Album "Breakfast in America" wird im Podcast gesprochen

    (04:49) – "The Logical Song"(14:18) – "Gone Hollywood"(21:40) – "Gone Hollywood"(22:24) – "Child of Vision"(29:24) – "The Logical Song"(48:12) – "Goodbye Stranger"(56:03) – "Breakfast in America"(01:03:54) – "Take the Long Way Home"

    Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen

    (26:34) – "Here Comes the Sun" von The Beatles(01:40:12) – "Hyper Hyper" von Scooter(01:10:43) – "When We Were Young" von David Guetta und Kim Petras(01:11:07) – "Cry Cry Cry" von Coldplay(01:11:41) – "It Might Be Time" von Tame Impala (Prod. Kevin Parker)
    Mon, 11 Mar 2024 - 1h 13min
  • 365 - Carole King - "Tapestry"

    Manchmal braucht man Freunde, um den großen Schritt zu wagen. James Taylor sei Dank: Carole King, erfahrene Songwriterin, versucht es als Solo-Künstlerin und hat mit ihrem zweiten Album einen Erfolg, der wie ein Erdbeben daherkommt.

    Mon, 1 Feb 2021 - 49min
  • 364 - Special zum internationalen Frauentag

    Nachdem es im letzten Spezial zum internationalen Frauentag einen Rundumschlag gab zu Frauen, die in den Geschichtsbüchern zu kurz gekommen sind, wie Blueserfinderin Ma Rainey, Rock'n'Roll-Erfinderin Rosetta Tharpe oder Sylvia Robinson, die den ersten kommerziell erfolgreichen Hip-Hop-Song überhaupt produziert hat ("Rapper's Delight" von der Sugarhill Gang), geht es dieses Mal um die Pionierinnen der elektronischen Musik. Auch in diesem Jahr ist Musikerin, Produzentin, Songwriterin, Autorin und Schauspielerin Luci van Org wieder mit dabei und spricht mit SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius über großartige Frauen der Musikgeschichte.

    Die Faszination elektronischer Musik

    Für Luci van Org gibt es einen ganz besonderen Punkt, der sie an elektronischer Musik fasziniert:
    Die Möglichkeit, autark ganze Musikstücke zu kreieren. Das ist gerade für Frauen ganz wichtig gewesen, weil [...] es gab immer Männer, die versucht haben, dir zu sagen, was du zu tun und zu lassen hast und wie du es zu machen hast. Und an so einem Rechner kannst du einfach sitzen und selbst bestimmen, wie etwas klingt [...].

    Quelle: Luci van Org über die Bedeutung elektronischer Musik für weibliche Künstlerinnen.

    Das ermächtigt die Musikerinnen und auch Musiker natürlich dazu unabhängiger von anderen zu werden. Wer möchte, kann durch diese Technik alle Rollen, die es beim Musikmachen auszuführen gibt, selber ausführen. Egal, ob Komponistin, Produzentin und auch ausführende Künstlerin.
    Es ist eine unfassbare Freiheit, die im Programmieren von Musik steckt.

    Quelle: Luci van Org über die Möglichkeiten, die elektronische Musik bietet.

    Auch Luci van Org selbst betreibt aktuell das Projekt "Meystersinger", das sehr stark auf elektronische Musik setzt.

    Die Anfänge der elektronischen Musik

    Die Anfänge der elektronischen Musik beginnen weitaus früher, als man vielleicht denkt, nämlich schon in den 1920er Jahren mit dem Theremin. Wie dieses obskure Instrument gespielt wird, das erklärt Musikerin Luci van Org, die selbst stolze Theremin-Besitzerin ist, im Meilensteine Podcast.
    Menschen, die Theremin spielen, wirken immer ein bisschen wie in einer Séance. Die halten die Hände in der Luft und machen seltsame Gesten.

    Quelle: Luci van Org über das Spielen eines Theremins

    Und die erste große Theremin-Virtuosin war, die eigentlich als Violinistin ausgebildete Konzertgeigerin, Clara Rockmore. Die hat eine ganz besondere Technik erfunden, um das Instrument zu beherrschen.

    "Dr. Who" macht elektronische Musik populär

    Dr. Who ist eine der bekanntesten Fernsehserien aller Zeiten und auch eine der Serien, die es schon am längsten gibt. 1963 startete die Serie und auch heute werden noch neue Folgen produziert. Und im Intro der Science-Fiction-Serie gab es schon 1963 elektronische Musik, gespielt von der Mathematikerin Delia Derbyshire auf Synthesizern. Bis zur "Dr. Who Serie" war elektronische Musik ganz und gar nicht "in aller Munde", wie man so schön sagt, sondern es wurde immer eher verächtlich darauf geschaut, da elektronische Musik "kein Herz und keine Seele" habe. Heute wird ganz anders auf elektronische Musik geblickt und für diesen Wandel ist auch Delia Derbyshire und ihre Titelmelodie zu "Dr. Who" verantwortlich. Auch deshalb zählt sie für das Musikmagazin "Musikexpress" zu den "100 wichtigsten Frauen im Pop".

    Laurie Spiegel, Pionierin der elektronischen Computermusik

    Eine der ersten elektronischen Kompositionen aus einem Computer kommen von der US-Amerikanerin Laurie Spiegel. Mit Lochkarten, Klaviatur, Joystick und Tasten komponierte sie 1974 ihren Song "Appalachian Grove 1", mit dem sie die Melodien in die vorher avantgardistische, elektronische Musik brachte und dadurch auch mehr Gefühl. Während wir elektronische Musik (theoretisch) heute mit dem Laptop gemütlich von der Couch aus machen können, war der Computer, mit dem Laurie Spiegel Musik gemacht hat, so groß wie ein Wohnzimmer, unglaublich teuer und stand in einer Forschungseinrichtung. Laurie Spiegel komponierte aber nicht nur Musik auf dem Computer, sondern sie hat mit "Music Mouse" auch eines der ersten Computerprogramme zum Musik machen programmiert.

    Shownotes

    SWR1 Meilensteine Folge zu "Sports" von Huey Lewis and The NewsSpezialfolge zum Internationalen Frauentag 2023SWR1 Leute mit Luci van OrgSWR Artikel zu Luci van OrgClara Rockmore spielt das ThereminARTE-Doku über "verkannte Heldinnen der elektronischen Musik"Demo von Music MouseKünstlerseite zum Projekt "Lucina Soteira" von Luci van Org

    Über diese Songs wird im Podcast gesprochen

    (08:04) – “The Swan” von Clara Rockmore(17:45) – “Dr. Who Titelmelodie” von Delia Derbyshire(33:02) – “Appalachian Grove 1” von Laurie Spiegel(40:40) – “Three Sonic Spaces” von Laurie Spiegel(41:32) – “Offen” von Meystersinger(43:18) – “Tempel” von Lucina Soteira
    Mon, 4 Mar 2024 - 52min
Mostra altri episodi