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Lasst uns über Depressionen sprechen

Lasst uns über Depressionen sprechen

Nicolas Doster

In diesem Podcast möchte ich dazu beitragen, über psychische Krankheiten, insbesondere die Depression, aufzuklären und zu entstigmatisieren. Betroffene, Angehörige und neugieriege Menschen bekommen Einblicke in meine eigene, lange Krankheitsgeschichte, werden aber auch mit Zahlen, Daten und Fakten versorgt. Über Interviews mit weiteren Betroffenen, Ärzten, Psychiatern oder Therapeuten möchte ich ein besseres Verständnis schaffen und dafür sorgen, dass psychische Krankheiten in unserer Gesellschaft irgendwann als "normal" wahrgenommen werden. Schreibt mir gerne alle eure Themenwünsche, Anregungen, aber auch Kritik.

24 - Folge 21 - Vorurteile und Stigmata bei Depressionen
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  • 24 - Folge 21 - Vorurteile und Stigmata bei Depressionen

    "Depression? Da muss man sich einfach mal zusammenreißen!" Dieser und viele weitere Vorurteile, die in der Gesellschaft zum Thema Depressionen leider immer noch sehr verbreitet sind, kommen jedem Betroffenen bekannt vor. Es ist die ewige Geschichte von Unverständnis darüber, wie Menschen einfach an anhaltendenen Erschöpfungssymptomen leiden können. Aus der Sicht von gesunden Menschen ist das häufig einfach unvorstellbar. Und so kommen sie dann zustande, die Sprüche über Depressionserkrankte. "Depressionen sind doch nur Einbildung!" "Reiß dich einfach mal zusammen!" "Du bist einfach zu schwach!" Trotz der unbewussten verbreitung dieser Vorurteile, kommt es nicht selten zu vielen negativen Folgeerscheinungen bei Betroffenen. Nachdem jemand solche Stigmatisierungen über sich ergehen lassen musste, traut er oder sie sich vielleicht nicht mehr, die notwendige Hilfe zu suchen, aus Angst vor weiteren Verletzungen. Manche Betroffene verbittern darüber und verlieren das Vertrauen in die "gesamte Menschheit". So oder so, es handelt sich im Prinzip um Missverständnisse zwischen gesunden und kranken Menschen, deren Erkrankung leider unsichtbar ist. Worin auch das größte Problem liegt. Etwas nicht sichtbares, ist nur schwer nachvollziehbar, wenn man es nicht am eigenen Leib erlebt hat. Mit dieser Folge versuche ich einige Vorurteile zu entkräften und mehr Verständnis für beide Seiten zu schaffen.

    Sat, 11 May 2024
  • 23 - Folge 20 - Depressionen und Medikamente, passt das überhaupt?

    Das Thema Medikamente in Depressionen spaltet die Betroffenenlager häufig. Die einen schließen es kategorisch aus, die anderen können sich ein Leben ohne kaum vorstellen. Die Wahrheit? Die liegt, wie immer, genau in der Mitte! Antidepressiva werden immer wieder auch als Teufelszeug bezeichnet, meist von Menschen, die ganz viele Mythen und Märchen darüber gehört haben. Da wird von Patienten berichtet, die apathisch oder völlig abwesend sind durch die Medikamente. Die schlimmsten Nebenwirkungen werden aufgezählt, die dann auch immer irgendein Verwandter Bekannter schon bei dessen Vaters Bruder mitbekommen hat. Es ist verständlich, aber gleichzeitig auch schade, dass sich diese Halb- oder Unwahrheiten so lange in der Gesellschaft halten können. Gerade in unserer digitalen Zeit. Antidepressiva haben ihre Daseinsberechtigung. Richtig eingesetzt, unter strenger ärztlicher Aufsicht können Sie die notwendige "Krücke" für Betroffene sein, um wieder stabil zu werden und dann die notwendigen Veränderungen anzugehen. Natürlich sollten diese Medikamente mit Bedacht eingesetzt und mit Vorsicht eingenommen werden, doch verteufelt werden müssen sie nicht. In dieser Podcast Folge möchte ich mit einigen Märchen und Mythen aufklären, die Wirkweise in einfachen Worten erklären und meine eigenen Erfahrungen erzählen. **Ich wünsche dir viel Spaß beim Hören!**

    Tue, 23 Apr 2024
  • 22 - Folge 19 - Wie offen soll ich mit der Diagnose/der Erkrankung umgehen?

    "Früher gab es sowas wie Depressionen gar nicht, wir haben uns einfach Zusammengerissen." Dieser und ähnliche Sprüche sorgen oft für Verunsicherung, wenn es um Offenheit mit psychischen Erkrankungen geht. Viele Betroffene fragen sich gerade in der Anfangszeit nach ihrer Diagnose: "Wie gehe ich denn jetzt damit um? Wie offen soll ich das Thema behandeln?" Natürlich lösen diese Gedanken in den meisten Fällen auch zuerst einmal Angst, Scham oder Ohnmacht aus, weil die negative Behaftung des Themas einen positiven Blickwinkel gar nicht zulässt. Viele Betroffene sprechen nicht über ihre Erkrankung, aus vielen Gründen, die alle auf den ersten Blick nachvollziehbar klingen. Meine Erfahrung jedoch zeigt mir, dass der offene Umgang mit der Diagnose, meist der erste Schritt zur notwendigen Akzeptanz darstellt. Denn wer nicht akzeptiert wirklich krank zu sein, der wird sich mit einer Heilung ebenso schwer tun. Stell dir vor, jemand bricht sich das Bein. Statt offen damit umzugehen und sich die nötige Erholungszeit zu nehmen, wird die Verletzung geschient und verbunden, sodass niemand davon etwas mitbekommt. Auf Nachfrage der Kollegen, warum er oder sie so humpelt, werden Ausreden erzählt. Was glaubst du, wie lange geht das gut und wie schnell verheilt die Wunde bei diesem Umgang? Genau! Gar nicht. Alles wird einfach immer schlimmer, bis es vielleicht zu irreparablen Schäden kommt. Und genau so sieht es bei psychischen Erkrankungen auch aus. Es hilft meist nicht, sich eine Maske aufzusetzen und weiter zu funktionieren. Das unvermeidliche wird so nur weiter aufgeschoben. Aber, bei aller Offenheit, kann man auch einige Dinge beachten. Und auch das wollte ich mit der aktuellen Folge ansprechen. **Ich wünsche dir viel Spaß beim Hören!**

    Thu, 11 Apr 2024
  • 21 - Folge 18 - Depressionstagebuch als Gamechanger?

    Wenn ich Depressionsbetroffene danach frage, ob sie schon einmal Tagebuch geführt haben, rollen die einen mit den Augen und die anderen beginnen zu strahlen. Das Thema polarisiert also. Ich selbst kenne beide Seiten sehr gut. Ich hatte auch einmal eine Phase, in der ich mich gegen das Führen eines Tagebuchs gesträubt hatte. Ich wollte aus falschem Stolz heraus nicht daran glauben, dass so etwas wirklich etwas bringt. Als ich dann aber nach einer wirklich sehr langen schweren depressiven Episode in eine psychosomatische Akutklinik ging, begann ich doch damit, jeden Abend meinen Tag zu reflektieren. Nachdem ich dieses Ritual fest in meine Routine integriert hatte, konnte ich nach einiger Zeit Zusammenhänge finden, für die ich vorher blind war. Mir fiel auf, welche meiner eigenen Verhaltensweisen dafür sorgte, dass es mir nicht gut geht. Aber auch was ich selbst tat, um mich besser zu fühlen. Und nachdem ich diese Erkenntnisse immer wieder in meine Planung der folgenden Wochen einfließen ließ, ging es mir immer besser. Eigentlich logisch, ich stellte alle mir nicht wohltuenden Aktivitäten ab und baute immer mehr Energiespendende Dinge in meinen Alltag ein. Natürlich ging es mir dadurch besser. Aber nicht nur das, ich konnte dadurch feststellen, welche Situationen oder Menschen mir ebenfalls nicht guttaten oder mit Energie füllten. Ich konnte durch das kontinuirliche Tracken meine Gefühle wieder besser zuordnen, verbesserte meine Ernährung und war insgesamt aktiver geworden. Unter dem Strich kann ich das Führen eines Tagebuchs also nur empfehlen. Weil ich selbst einen solchen Erfolg mit meinem eigenen System hatte, wollte ich das jedem zur Verfügung stellen und konzipierte ein Depressionstagebuch. Das Ergebnis und das Depressionstagebuch ist nun veröffentlicht und für jeden erhältlich. Momentan nur auf meiner Website: www.nicolasdoster.de/depressionstagebuch

    Sat, 23 Mar 2024
  • 20 - Folge 17 - Transkranielle Magnetstimulation bei Depressionen - Interview mit Prof. Dr. Plewnia

    Irgendetwas mit Hirn möchte er machen, das weiß Prof. Dr. Plewnia schon im Medizinstudium. Unter anderem dadurch landet er später in der Uninklinik Tübingen, in der er den Bereich Zentrum für Hirnstimulation leitet. Diesen Bereich gab es zum Zeitpunkt seiner Einstellung noch nicht, es gab lediglich ein Gerät, dass für Hirnstimulationsbehandlungen vorgesehen war. Prof. Plewnia, der sich weiterhin sehr für Hirnforschung interessiert, fängt an damit zu experimentieren und zu forschen. Er baut Stück für Stück den Bereich für Hirnstimulation auf. Die transkranielle Magnetstimulation, über die wir in dieser Folge aufklären möchten, ist eine Behandlungsform bei psychischen Erkrankungen. Die meisten Forschungsergebnisse liegen im Bereich der Depressionen vor. Gerade Patienten, bei denen bisher weder die Psychotherapie, noch die medikamentöse Behandlung gewirkt haben, sprechen immer wieder gut auf die Behandlung der transkraniellen Magnetstimulation an. Im Moment läuft eine große Studie zu einem neuen Verfahren innerhalb der TMS, weshalb Prof. Plewnia auch darum wirbt, sich gerne für die Studie zu melden.

    Mon, 11 Mar 2024
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