ZeitZeichen

Am 10. Mai 1924 wird J. Edgar Hoover Chef des FBI. Um die USA zu schützen, schreckt er vor nichts zurück. So wird er zum womöglich mächtigsten Amerikaner des 20. Jahrhunderts.

Sie kämpfen gegen das Nazi-Regime, für Freiheit und ein besseres Leben: Doch die Mitglieder der Widerstandsgruppe "Europäische Union" werden enttarnt. Am 8. Mai 1944 werden Georg Groscurth, Paul Rentsch und Herbert Richter hingerichtet.

Am 7. Mai 1934 bezahlt ein Taucher den Fund der Riesenperle angeblich mit seinem Leben. Legenden über ihren Ursprung steigern ihren Preis - Experten bezweifeln ihren Wert...

Mit 16 Jahren stemmt Katharina Brumbach alias Katie Sandwina bereits mit ausgestreckten Armen 220 Pfund in die Höhe und lockt wenig später als "stärkste Frau der Welt" scharenweise Zuschauer in die Zirkusmanegen.

Offiziell gab es den Schießbefehl an der deutsch-deutschen Grenze nie – aber 429 Menschen ließen ihr Leben bei dem Versuch, vor der DDR-Diktatur zu fliehen. Einer der Verantwortlichen: Erich Honecker.

Er ist einer der erfolgreichsten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts: Der Deutsche Giacomo Meyerbeer gilt als Meister der französischen Grand Opéra.

Die Varusschlacht gilt als eine der größten Katastrophen in der Geschichte Roms: drei hochgerüstete Legionen mit mehr als 15.000 Mann gehen im Kampf gegen die Germanen unter.

Sie macht sich einen Namen im männlich dominierten Bierbrauer-Gewerbe: Rosemarie Veltins baut ihren Betrieb zu einer der größten Brauereien in Nordrhein-Westfalen aus.

Es ist der 29. April 1899: Der "rote Teufel" Camille Jenatzy tritt zu einem Duell auf der Straße an. Sein Ziel: Die damals magische Grenze von 100 km/h mit dem Auto knacken.

Ludwig Wittgensteins Abhandlungen beeinflussen die Entwicklung der analytischen Philosophie, aber auch Disziplinen wie Linguistik, Logik, Kognitionswissenschaften und Philosophie des Geistes.

Die Nelkenrevolution in Portugal am 25. April 1974 beendet die bislang am längsten dauernde Diktatur Europas mit einem friedlichen Militärputsch. Am Ende siegt die Demokratie.

Am 24. April 1974 erschüttert die Verhaftung eines DDR-Spions die Bundesrepublik Deutschland. Zwei Wochen später tritt Willy Brandt zurück. War Günter Guillaume aus Sicht der Stasi eine Top-Quelle?

Ein kurioser Mini-Staat entsteht am 23. April 1949 in der Eifel: "Bollenien" nennt man bald die belgische Verwaltungszone. "Hauptstadt" ist ein Dörfchen bei Aachen...

103 Jahre alt wurde Rita "la professoressa" Levi-Montalcini, Entdeckerin des Nervenwachstumfaktors. Zur Welt kam die Medizin-Nobelpreisträgerin am 22. April 1909 in Turin.

Der Manager und Musikverleger Hans R. Beierlein betreut in seiner Karriere zahlreiche Künstler verschiedenster Genres. Er verhilft Udo Jürgens zu seiner Weltkarriere.

Täglich judenfeindliche Parolen: Das ist Aufgabe der "Orient-Redaktion", die im April 1939 im Auftrag der Nationalsozialisten ihre Arbeit aufnimmt. Die Propaganda wirkt.

Ausgerechnet Stalins Erbe, der selbst Teil von Stalins Terrorapparat war, räumte mit den Verbrechen seiner Genossen auf. Geboren wurde er 1894 als Sohn eines armen Bauern.

Für seine Serumtherapie gegen Diphterie erhält der Mediziner Emil von Behring 1901 den Nobelpreis. Am 16. April 1914 eröffnet er die Behringwerke Marburg und Bremen.

Kontakt zu Kunst steigert die Lebensqualität - davon ist Karl Ernst Osthaus überzeugt. Viele Ideen setzt der Kunstmäzen in seiner Heimatstadt Hagen um.

Im Widerstand verbunden: Am 12. April 1944 wehren sich in den Cevennen 120 Franzosen und Deutsche gemeinsam und erfolgreich gegen 2.000 SS-Männer und Vichy-Polizisten.

Seine Drehbücher haben Spannung, Humor - und Stoff für den kritischen Verstand: Wolfgang Menge kommt am 10. April 1924 zur Welt und liefert dem Fernsehen neue Ideen.

Für die einen ist Tel Aviv die Partystadt. Für die anderen die politisch liberalste Stadt des Nahen Ostens. Ihre Geschichte beginnt auf unbewohnten Sanddünen vor der uralten Hafenstadt Jaffa.

Ein Berg teurer Bilder in einer verwahrlosten Wohnung. Picassos zwischen schimmligen Konservendosen. Daneben: Nazi-Raubkunst? Die Behörden waren beim "Fall Gurlitt" überfordert. Am 9. April 2014 gab die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte Bilder zurück.

Die zehn Bände der "Kriminalgeschichte des Christentums" wurden zu Karlheinz Deschners Lebenswerk: Jahrzehnte der Arbeit - fast 6000 Seiten.

Die Grunge-Band Nirvana liefert den Soundtrack einer Generation - deshalb ist die Nachricht vom Suizid des Sängers Kurt Cobain im April 1994 für viele ein Schock.

Noch mit fast 100 Jahren steht Konrad Thurano im Rampenlicht - als Artist am und auf dem Seil. Ein Jahrhundert-Leben.

25 Jahre mit Schimpansen im Dschungel leben: Das gibt Jane Goodall so viel Kraft, dass sie auch mit 90 Jahren noch für die Tiere kämpft.

"What's Going on" oder "Sexual Healing" sind Beispiele seiner Erfolge: Marvin Gaye, geboren am 2. April 1939, lebt nie dauerhaft glücklich und wird Opfer einer Tragödie.

Es ist der Auftakt zu einer politischen Karriere, die das Land nachhaltig verändert: Am 27. März 1994 erringt Silvio Berlusconi seinen ersten Wahlsieg in Italien.

"Das Totenschiff", "Der Schatz der Sierra Madre" oder "Die Baumwollpflücker": Die Romane von B. Traven sind Bestseller. Wer hinter dem Pseudonym steckt, bleibt bis zu seinem Tod am 26. März 1969 geheim.

Es trifft die Ärmsten der Armen: In Guinea bricht 2014 das Ebolafieber aus und verbreitet sich über mehrere westafrikanische Länder. Der Erreger ist hochansteckend und meistens tödlich.

Als der Bundestag das Volljährigkeitsalter von 21 auf 18 Jahre senkt, werden in der BRD aus rund 2,5 Millionen Jugendlichen junge Erwachsene. Das freut auch Banken und die Industrie.

Frankreich ist im frühen 18. Jahrhunderts hoch verschuldet. John Law verspricht mit einem Finanz-System Rettung. Nach großem Boom zerplatzt die Blase.

Bei den Jungen Pionieren wird gemeinsam gebastelt, gespielt und gesungen. Der Preis dafür? Hoch. Denn Sport und Spiel gibt es nur mit Ideologie - in mehr oder weniger kindgerechter Darreichungsform.

Großadmiral, Marineminister, Strippenzieher. Einflüsterer des Kaisers, versessen nach Weltgeltung: Die Karriere des Alfred Tirpitz ist atemberaubend.

Der Universal-Sammler Ferdinand Franz Wallraf: omnipräsent ist er in Köln mit seinen Hinterlassenschaften - und doch irgendwie nicht zu fassen.

Eine simple Erfindung führt zur Ausweitung der Sklavenhaltung im Süden der USA: die Baumwoll-Entkörnungsmaschine "Cotton Gin" des amerikanischen Tüftlers Eli Whitney.

Seine Forschung ist Franciscus Sylvius als Arzt nicht immer angenehm: Um den ph-Wert zu messen, kostet er Speichel oder Urin der Patienten mit der eigenen Zunge.

Die Schlacht von Badr im Westen der arabischen Halbinsel gilt als ein Schlüsselereignis in der Frühgeschichte des Islam. Sie stellt einen Wendepunkt im Kampf Mohammeds gegen die Quraisch, den herrschenden Stamm in seiner Heimatstadt Mekka dar.

Frieda von Bülow zieht 1885 als Krankenschwester und Journalistin nach Afrika. Als Begründerin des Kolonialromans verpackt sie Rassismus und völkisches Denken in Liebes- und Abenteuergeschichten vor exotischer Kulisse.

Der Schah ist gerade gestürzt, da erlassen die islamischen Revolutionäre um Khomeini ein Schleiergebot. Irans Frauen protestieren zu Tausenden.

Weimar gilt seit Goethe als die deutsche Kulturhauptstadt schlechthin - mit sehr wechselhafter Geschichte. Die erste urkundliche Erwähnung datiert vom 11. März 899.

Am 7. März 2009 startet eine Nasa-Rakete mit dem Weltraum-Teleskop "Kepler" ins All. Und mit ihr die uralte Frage: Ist der Mensch allein im Universum?

Wieder so ein Leben, dass zur Legende geworden ist. Der gute Deutsche. Einer, der den Nazis widerstanden hat als Pfarrer. Martin Niemöller, ist auch in den Niederlanden, in den USA und England ein Begriff.

Aufständische wollen China Ende des 19. Jahrhunderts von den Kolonialmächten befreien – und scheitern. Unter der Leitung von Alfred Graf von Waldersee folgt ein brutaler Rachefeldzug mit unzähligen chinesischen Toten, Vergewaltigungen und Plünderungen.

Erst verkauft sie Brötchen in der Nähe der Düsseldorfer Kunstakademie, dann wird sie Mäzenin und Galeristin: Johanna Ey ist die gute Seele der Düsseldorfer Kunststudenten, sie stellt als eine der ersten die modernen – und umstrittenen – Werke der Gruppe "Junges Rheinland" aus.

Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen, will unbedingt einen echten Raffael haben. Am 1. März 1754 schaffen seine Kunst-Agenten ein berühmtes Werk über die Alpen.

Trotz Verfolgung durch die Nazis: Carl von Ossietzky tritt als Journalist und Autor stets für Frieden und Demokratie ein. Bevor er an den Folgen seiner Gefangenschaft stirbt, erhält er den Friedensnobelpreis.

Rassismus verhindert, dass Nina Simone zur ersten schwarzen Konzertpianistin der USA werden kann. Als wieder einmal rassistische Morde die USA erschüttern, schreibt sie den Song "Mississippi Goddam", der zur Hymne der Bürgerrechtsbewegung wird.

Er gilt als "Shakespeare von Hollywood" und rettete "Vom Winde verweht": Ben Hecht ist der wohl berühmteste Drehbuchautor der Traumfabrik. Dabei sieht er die Arbeit kritisch.

Nicht auszudenken: Beethovens Neunte? Es gäbe sie nicht. Sein wundervolles Violinkonzert? Nie geschrieben. Als vor 240 Jahren in weiten Teilen Europas eine Naturkatastrophe wütet, kann Ludwig van Beethoven sein junges Leben gerade noch so retten.

Ihre Herrschaft in Münster ist kurz und grausam, sie beginnt am 23. Februar 1534: Die Täufer, so genannt wegen der Erwachsenentaufe, sind christliche Fundamentalisten.

Am 22. Februar 2014 wird Joaquín Guzmán, auch bekannt als El Chapo, erneut festgenommen, was zunächst als bedeutender Erfolg der Maßnahmen gegen das organisierte Verbrechen in Mexiko gilt.

Zunächst gilt er als Befreier von der britischen Kolonialmacht, dann wird Robert Mugabe zum gefürchteten Gewaltherrscher in Simbabwe.

"Wer sich selbst auf den Arm nimmt, erspart anderen die Arbeit." Heinz Erhardt (1909-1979) hat gern tiefgestapelt: Nach einem Kalauer konnte er auf der Bühne laut "Aua" rufen und verschämt die Hand vor den Mund schlagen.

Den Satz über Jogginghosen hat er nur sinngemäß gesagt: Karl Lagerfeld ist für manchen schrägen Spruch bekannt. Seine Mode ist weltberühmt.

In Paris ist Josephine Baker die "Venus Noire": Sie tanzt nur mit einer Federboa bekleidet Charleston und Jazz. In München verbietet man ihr deswegen 1929 den Auftritt.

Druck und Zwang haben in der Kindererziehung nichts zu suchen, findet der Schweizer Kinderarzt und Entwicklungsforscher Remo Largo. Mit seinen Büchern bringt er Millionen Eltern die Idee einer menschenfreundlichen Entwicklung ihres Kindes nahe.

Astronom, Seemann, Diplomat, Abenteurer und Gentleman: Edmond Halley ist vielseitig - und immer in Bewegung. So wie die Fixsterne, deren Eigenbewegung er entdeckt.

Die West Side Story ist sein berühmtestes Musical: Die große Karriere des Dirigenten Leonard Bernstein beginnt am 14. November 1943, als er kurzfristig bei einem Konzert einspringt.

Schon zu seinen Lebzeiten entsteht ein Personenkult um Mustafa Kemal Atatürk, den Begründer der Republik Türkei. Doch seine Modernisierung des Landes bleibt ein Projekt der Eliten.

Synagogen in Flammen, jüdische Geschäfte verwüstet, ihre Besitzer misshandelt - in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 werden Juden in Deutschland brutal gejagt.

Schluss mit der Monarchie: Anfang November 1918 ruft der unabhängige Sozialdemokrat Kurt Eisner den Freistaat Bayern aus - und wird dessen erster Ministerpräsident.

Bis zu seiner grundlegenden Reform tagt der Euroäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) nur gelegentlich – am 3. November 1998 nimmt er als Ständiger Gerichtshof für Menschenrechte seine Arbeit auf.

Bunt, laut und vollgestopft mit gutem Essen: So gedenken die Mexikaner der Toten an Allerseelen. Der Día de los Muertos ist eine Mischung aus Jahrtausende alten Traditionen, christlichen Einflüssen – und einem aktuellen James-Bond-Film...

Heute vor 115 Jahren fand der erste Welt-Vegetarier-Kongress statt. Etwa 20 Frauen und Männer (aus nur drei Ländern) trafen sich in einem evangelischen Gemeindehaus in Dresden, um sich über fleischlose Ernährung auszutauschen. Die Pioniere der fleischlosen Ernährung gründeten die Vegetarier-Union "IVU", die es bis heute gibt. Ethik, Gesundheit, Ökologie gehört auch vor über 100 Jahren schon zu den Hauptmotiven von Menschen, sich überwiegend pflanzlich zu ernähren und beispielweise besser Bohnen statt Bratwurst zu verzehren. Schätzungsweise rund acht Millionen Deutsche bekennen sich heute zu einer Ernährung, für die kein Tier getötet werden muss; darunter ein wachsender Anteil von Menschen, die vegan leben und keine Produkte tierischer Herkunft konsumieren. Dennoch isst jede und jeder Deutsche im Lauf des Lebens im Schnitt über 600 Tiere, das sind 44 Kilo Fleisch im Jahr.