Filtra per genere
Rund 800'000 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer haben ihren festen Wohnsitz im Ausland. Sie leben in über 65 Ländern. In dieser Sendung geben sie Auskunft über ihren Alltag. Es sind Menschen aus Schweizer Familien, Vereinen, Firmenvertreter, Mitarbeiterinnen von Hilfswerken, Angehörige von Botschaften und Konsulaten.
- 479 - Sibylle und Jürg Kessler – Auf und davon nach Argentinien
Sibylle und Jürg Kessler leben nahe der argentinischen Kleinstadt Puerto Rico, in der Provinz Misiones. Viele Jahre haben sie dort besten Schweizer Käse hergestellt. Bis ihnen die Milch ausging. Heute kümmern sich die beiden um verwahrloste Strassenhunde und Katzen. Sibylle und Jürg Kessler sind vor elf Jahren nach Argentinien ausgewandert. Mit dem Ziel, eine eigene Käserei zu betreiben. Der Käse war gut und in der Gegend sehr beliebt. Aber bald gab es Probleme, genügend Milch zu bekommen und sie mussten ihren kleinen Betrieb einstellen. Die beiden wohnen ausserhalb der kleinen Stadt Puerto Rico in der Region Misiones. Wenn es stürmt, sind sie praktisch von der Welt abgeschnitten, sagt Jürg Kessler: «Dann bleibe ich mit meinem Auto im Schlamm stecken und muss zu Fuss in die Stadt. Wir leben völlig in der Pampa.» Trotzdem lieben sie ihr Paradies in der «Wildnis». Neben ihrem kleinen Secondhand Laden verkauft Sibylle als gelernte Bäckerin und Konditorin selbstgebackene Brote und köstliche Torten. Das eigentliche Herzprojekt der Kesslers sind aber ihre Hunde und Katzen, die sie von der Strasse retten. «Die Argentinier haben leider kein Herz für Tiere» Wenn das Geld fehlt für Futter, dann werden die Tiere hier in Argentinien einfach ausgesetzt, sagt Jürg Kessler. Mittlerweile haben die Kesslers 27 Hund und 11 Katzen bei sich aufgenommen: «Wir pflegen sie wieder gesund und bringen sie zum Tierarzt». Dass sie mehr Geld ausgeben für die Tiere als für sich, stört sie nicht: «Wir sind glücklich, wenn wir sehen, dass die Hunde vor Freude wieder herumtollen!» Kleine Spenden erhält das Paar ab und zu von Freunden und der Familie.
Sun, 28 Apr 2024 - 478 - Dion und Gabriela - Gehen den Schafen von Neuseeland an die Wolle
Gabriela Schmidt-Morrell und ihr Mann Dion betreiben seit Jahren ein Schafschurgeschäft in der Stadt Alexandra in der Region Otago auf der Südinsel von Neuseeland. Die beiden vermitteln professionelle Scherer und Wollsortierer an Schaf-Farmer aus der Region. Neuseeländische Schafe sind bekannt für ihre edle Merino-Wolle. Die ist weltweit gefragt. Und damit sie in der ganzen Welt ankommt, dafür sorgen Gabriela Schmidt-Morrell und ihr Mann Dion. Die beiden haben sich mit ihrem Schafschurgeschäft längst einen Namen gemacht. Gabriela Schmidt-Morrell kommt ursprünglich aus Cazis im Kanton Graubünden. Aufgewachsen ist die 49-Jährige in einer grossen Bauernfamilie. Vor über zwanzig Jahren, zog es die ehemalige Lehrerin nach Australien. Dort arbeitete sie auf einer Farm und lernte das traditionelle Handwerk des Schafscherens. Auf einem Zwischenhalt in Neuseeland begegnete sie ihrem heutigen Mann Dion: «Er war Schafscherer und hat mich in die Welt der Schafwolle regelrecht reingezogen.» Heute lebt die Familie auf einem grossen Anwesen in der Nähe der Stadt Alexandra in der Region Otago auf der Südinsel von Neuseeland. Sie vermitteln Scherer und Wollsortierer an Schaf-Farmer: «Wir sind wie eine grosse Familie. Jeden Morgen sitzen wir zusammen mit unserem Team am grossen Küchentisch und essen gemeinsam «ZMorge». Schafscherer ist eine Männerdomäne weil... ...es einfach viel körperliche Kraft braucht, um so ein Schaf zu scheren. Darum ist es hauptsächlich ein Männerjob, sagt Gabriela Schmidt-Morrell: «Vereinzelt gibt es auch Frauen, die dieses Handwerk ausüben. Aber es ist hart.» Die Aufgabe der Frauen ist das Sortieren der Wolle: «Das ist auch nicht ohne, wenn die grossen Säcke abgefüllt werden!» Ein Knochenjob im Land der Schafe, aber eine alte Tradition, die von den Einheimischen mit viel Herzblut gelebt wird. Heute gibt es diesen Beruf vor allem in Australien und Neuseeland.
Sun, 21 Apr 2024 - 477 - Monika und Kurt Reiser – Traumland Bulgarien
Für Monika und Kurt Reiser wurde es zu eng in der Schweiz. Die passionierten Motorrad-Biker aus Winterthur (ZH) machten sich auf die Suche nach ihrem Traumland. Gefunden haben sie ihre Freiheit in Bulgarien. Seit zehn Jahren lebt das Paar im malerischen Dorf Osenovo, nahe der Hafenstadt Warna. Bulgarien, sagt Monika Reiser, ist ein faszinierendes Land: «Die Menschen hier sind sehr aufgeschlossen. Die Natur ist atemberaubend. Es ist ein Land der Berge, Seen und goldigen Sandstränden.» Vor zehn Jahren beschloss das Paar nach Bulgarien auszuwandern. Monika Reiser spricht mittlerweile fliessend bulgarisch: «Ich fühle mich bis heute als Gast in Bulgarien und habe grossen Respekt vor den Bulgaren und ihrer Kultur. Sie sind ein stolzes und sehr weltoffenes Volk.» Monika und Kurt Reiser sind längst in Bulgarien angekommen und haben viele einheimische Freunde gewonnen. Ein Haus und ein Herz für Tiere Monika und Kurt Reiser leben unweit vom schwarzen Meer und den bekannten goldenen Sandstränden. Ihr Haus mit viel Charme aus Holz und dem grosszügigen Umschwung steht inmitten der hügeligen grünen Landschaft. Es ist ein Paradies, aber auch ein Zufluchtsort für viele umherstreunende Katzen, sagt Monika Reiser: «Neben unseren fünf Hauskatzen und unserem weissen Schäferhund Paco, bekommen selbstverständlich auch die süssen Strassenfeger täglich eine reichhaltige Mahlzeit.»
Sun, 14 Apr 2024 - 476 - Werner Wunderli – Franzose mit Schweizer Tugenden
Werner Wunderli ist Schweiz-Französischer Doppelbürger und lebt in der kleinen Gemeinde Oppède in der Provence. Das verträumte historische Dorf liegt inmitten des malerischen Luberon-Gebirges. Der ehemalige Hotelier und Weinbauer hat den richtigen Riecher für besondere Häuser, die er renoviert. Früher handelte Werner Wunderli mit Stahl, dann fand er zusammen mit seiner Frau Carmen die Liebe zum Design und der Architektur. Viele Jahre führten die Schweizer Hoteliers ein renommiertes 5-Sterne-Hotel in der Provence, welches sie eigens umgebaut und neu konzipiert haben. Seit 2013 lebt das Paar in der Gemeinde Oppède. Heute ist Werner Wunderli pensioniert: «Ich bin Hausmann und koche leidenschaftlich gerne.» Ganz in den Ruhestand will der 77-Jährige aber nicht. Nach wie vor geht er für seine Kundschaft auf Objektsuche und renoviert mit Herzblut geschichtsträchtige Häuser in der Provence. Oppède – Eine Reise zurück in die Vergangenheit Das historische Dorf Oppède zieht Besucher aus aller Welt an. Bekannt ist das autofreie Dorf in der Provence für seine charmanten kleinen Gassen und alten Herrschaftshäuser. Das Haus von Werner Wunderli steht oberhalb des Dorfkerns und inmitten der Naturgärten auf den ehemaligen Anbauterrassen. «Es ist unser Bijou und ein Ort der Ruhe.»
Sun, 07 Apr 2024 - 475 - Frank Spitzer: «Kolumbien ist ein faszinierendes Land»
Frank Spitzer hat in Bogota, der Hauptstadt Kolumbiens ein Reiseunternehmen der besonderen Art: «Ich organisiere Individualreisen quer durch das Land und führe die Menschen an Orte, die sie noch nie gesehen haben.» Ein nachhaltiges Konzept, wo auch entlegene Regionen davon profitieren können. Frank Spitzer aus Greifensee (ZH) blickt auf eine erfolgreiche Karriere als Banker zurück. Doch das Verlangen, was Eigenes in seinem Leben auf die Beine zu stellen war schon immer grösser: «Ich wollte auswandern und irgendwann mein eigener Chef sein.» Kurzerhand studierte er 2015 Betriebsökonomie an der Universität «de los Andes» in Bogota und blieb: «Ich lernte die Sprache und die Kultur des Landes kennen und lieben.» Heute betreibt der 46-Jährige ein erfolgreiches Reiseunternehmen, welches Kolumbien von seiner anderen Seite zeigt: «Das Land hat unglaublich viele Facetten und gehört weltweit zu den Hotsports der Artenvielfalt. Wir haben den Atlantik, den Pazifik, die Andenketten oder den Amazonas. Es ist ein absoluter Traum.» Wohnen inmitten der Millionenmetropole Frank Spitzer lebt mitten in der Altstadt von Bogota. Die Millionenmetropole hat auch kleine und verträumte Quartiere, die zum Verweilen einladen: «Es ist vergleichbar mit dem Niederdorf in Zürich. Hier gibt es Bars und Restaurants oder einen Markt.» Unterwegs ist Frank Spitzer am liebsten zu Fuss oder mit dem öffentlichen Bus: «Der dichte Autoverkehr braucht Nerven aus Stahl. Zu Fuss hat man vielmehr Eindrücke von der pulsierenden Stadt und ist nahe am Geschehen.»
Sun, 31 Mar 2024 - 474 - Gabriele Mazzi – Ein Schweizer Hindu-Mönch kehrt zurück
Gabriele Mazzi hat seinen Glauben im Hinduismus gefunden. Der ehemalige Geschäftsmann aus Locarno (TI) ist heute ein Hindu-Mönch. Seit 11 Jahren lebt der 58-Jährige in einem Ashram in Deutschland. Schon bald kommt er wieder zuürck in die Schweiz und gründet eine neue Wohngemeinschaft. Gabriele Mazzi fühlte sich schon als junger Mann stark zum Hinduismus hingezogen. Er reiste oft nach Indien, um zu meditieren. Seit Jahren setzt sich der 58-Jährige mit der hinduistischen Lehre auseinander. Der gelernte Lebensmittelingenieur war zuvor ein erfolgreicher Unternehmer im Bio-Lebensmittelbereich. Doch glücklich machte ihn sein Leben in Saus und Braus nicht: «Ich hatte Mühe mit dem ständigen Leistungsdruck. Ich war der Sklave meines eigenen Erfolges.»Vor elf Jahren gab er alles auf und zog in den Ashram seines spirituellen Meisters nach Heidenrod-Springen in Deutschland. «Ich erfüllte mir meinen grössten Traum» Mönch zu werden, war sein grösster Wunsch, sagt Gabriele Mazzi: «Ich bin aus der katholischen Kirche ausgetreten, weil mir da viele Fragen des Lebens nicht beantwortet wurden. Im Hinduismus finde ich viele Antworten». Dass er sein reiches Leben gegen ein Bescheidenes eingetauscht hat, bereut er nicht. Diesen Sommer kehrt Gabriele Mazzi zurück in die Schweiz. In Oberhofen bei Thun entsteht eine neue Wohngemeinschaft mit Gleichgesinnten: «Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe!»
Sun, 24 Mar 2024 - 473 - Urs Tobler – Bewundert die Lebensfreude der Philippinen
Urs Tobler lebt mit seiner Familie in Iloilo City an der Südküste der philippinischen Insel Panay. Die Menschen auf den philippinischen Inseln sind ganz besonders, sagt der 69-jährige Zürcher: «Sie strahlen pure Lebensfreude aus und geben einem das Gefühl, sofort willkommen zu sein.» Urs Tobler arbeitete viele Jahre als Manager und Projektleiter für eine internationale Computerfirma in Peking und Hong Kong. Dort lernte er in den 1980er Jahren seine philippinische Frau Merlyn kennen. Heute lebt die Familie in Iloilo City, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz auf der Insel Panay. Vor neun Jahren hat sich Urs Tobler früh pensionieren lassen und ist glücklicher denn je: «Ich liebe das Familienleben und die offenherzige Mentalität der Philippinen. Ich fühle mich hier zu Hause.» Seine Tochter Mary Christ macht den Bachelor im Gesundheitswesen und will in Zukunft als Krankenschwester in der Schweiz arbeiten. Grossstadt und trotzdem viel Natur Iloilo City ist eine wahre Perle der Philippinen, die mit ihren atemberaubenden weissen Sandstränden aber auch ihrer reichen Kultur beeindruckt. Urs Tobler wohnt mit seiner Familie im belebten Stadtviertel «Mandurriao» von Iloilo City. Das Quartier ist bekannt für seine vielen Einkaufsmöglichkeiten und kulturellen Angebote. Aber auch für seine vielen Parks, sagt Urs Tobler: «Trotz Grossstadt ist man komplett im Grünen. Fast wie in Zürich!»
Sun, 17 Mar 2024 - 472 - Benedict Nobel – Unterwegs auf den Weltmeeren
Benedict Nobel ist Erster Offizier an Bord eines 400 Meter langen Containerschiffes. Aktuell befindet sich der 35-Jährige auf der Rückreise von Asien nach Europa. Durch die politische Lage im Roten Meer dauert die Reise jedoch länger als geplant. Einmal ein grosses Schiff über die Weltmeere zu steuern. Davon träumte Benedict Nobel schon als kleiner Bub: «In der Kindheit reiste ich mal mit der Fähre von Italien nach Griechenland. Das wusste ich, ich will Kapitän werden!» Seit 2017 ist Benedict Nobel Erster Offizier einer grossen Reederei in Deutschland. Seit letztem November ist er an Bord des 400 Meter langen Containerschiffes «Al Muraykh» auf der Rückreise von Asien nach Europa unterwegs. Nicht nur der Schichtbetrieb, die monatelange Trennung von der Familie und die engen Platzverhältnisse dominieren den Alltag. Auch die politische Lage im Roten Meer macht die Reise länger als ursprünglich geplant: «Als Seemann ist man von der Weltpolitik sehr schnell betroffen.» Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet die kürzeste Verbindung für Handelsschiffe zwischen Asien und Europa. Doch die Angriffe von Huthi-Rebellen auf Frachtschiffe haben ihre Konsequenzen. Die Containerschiffe müssen einen langen Umweg in Kauf nehmen. «Bald wieder bei meiner Familie» Normalerweise ist die Crew drei Monate lang mit dem Containerschiff unterwegs. Doch durch die Situation am Suezkanal zieht sich die Rückfahrt in die Länge. Benedict Nobel lebt mit seiner Familie in Bremen. Umso mehr freut sich der zweifache Vater schon bald wieder seine Liebsten im Bremer Hafen in die Arme zu schliessen: «Ich vermisse sie sehr und kann es kaum erwarten wieder festen Boden unter den Füssen zu haben.»
Sun, 10 Mar 2024 - 471 - Vincenz Blum – Auf Augenhöhe mit der thailändischen Kultur
Der Agronom Vincenz Blum setzt sich seit vielen Jahren für eine nachhaltige Landwirtschaft in Thailand ein. Viele Jahre war er Entwicklungshelfer und beriet lokale Bauern: «Im Herzen bin ich selbst ein Bauer!» Seit 26 Jahren lebt er mit seiner Familie in Wang Nam Yen, im Osten Thailands. Der Lebenslauf von Vincenz Blum aus Pfaffnau (LU) ist lang und spannend. Der Agronom war Tierzuchtlehrer, arbeitete beim Schweizerischen Bauernverband und war Leiter einer Landwirtschafts- und Bäuerinnenschule. Doch sein grösster Traum war schon immer die Arbeit in der Dritten Welt, sagt der heute 78-Jährige: «Der Hunger in der Welt, gegen diesen wollte ich etwas tun. Hilfe zur Selbsthilfe. Nicht Fische verteilen, sondern das Fischen lernen!» Den Bauern hat er zwar nicht das Fischen beigebracht, aber nachhaltig Bäume anzupflanzen. Als Entwicklungshelfer war Vincenz Blum viele Jahre als Berater in Bhutan und Thailand im Einsatz. Heute widmet er sich seinem Garten: «Ich habe viele Bäume in meinem Leben gepflanzt, auch in unserem Garten.» Da gedeihen Bananen und Papayas. Die thailändische Kultur verstehen Vincenz Blum kennt die thailändische Kultur und spricht fliessend thailändisch. Die Sprache zu verstehen, sei enorm wichtig: «Wenn man auf Augenhöhe mit den Einheimischen sein möchte, muss man offen für ihre Kultur sein und ihre Sprache verstehen.»
Sun, 03 Mar 2024 - 470 - Cindy Stieger – Setzt sich in Namibia für die Bildung ein
Nach wie vor haben nicht alle Kinder in Afrika Zugang zu einer guten Schuldbildung. Die Soziologin und Betriebsökonomin Cindy Stieger setzt sich seit vielen Jahren in Namibia für eine bessere Bildung für benachteiligte Kinder und Jugendliche ein. Cindy Stieger arbeitet für eine Schweizer Organisation, die sich in der Region Zambezi in Namibia für einen besseren Zugang zur Bildung von benachteiligen Kindern und Jugendlichen einsetzt. Die 49-Jährige lebt in der kleinen Stadt Katima Mulilo und arbeitet dort im örtlichen Bildungsministerium: «Die Schulen sind zwar staatlich finanziert, doch viele Familien leben in abgelegenen Gegenden und können sich das Schulmaterial oder die Schuluniform kaum leisten.» In Namibia herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit und es fehlt an gut ausgebildeten Fachkräften, sagt die 49-jährige Wilerin: «Meine Arbeitskolleginnen und -kollegen im Ministerium ernähren mit ihrem Lohn oft die ganze Familie.» Hippos und andere exotischen Tiere Cindy Stieger liebt Afrika und seine Kultur. Vor allem die atemberaubende Natur und die exotische Tierwelt haben es ihr angetan. So hat sie nebenbei eine Ausbildung zur Safari-Leiterin gemacht: «In der Nähe meines Hauses gehen regelmässig Nilpferde im Fluss baden.» Und in ihrem Garten beobachtet Cindy Stieger immer wieder exotische Vogelarten: «Aktuell brütet in meinem Garten ein bunt gefiedertes Turako Pärchen.»
Sun, 25 Feb 2024 - 469 - Katharina Möschinger – Lebt in der Wiege Serbiens
Nach einer Rundreise quer durch Serbien hat das Land Katharina Möschinger nicht mehr losgelassen: «Ich war begeistert von der Kultur und der Offenherzigkeit der Leute.» Heute lebt die 66-jährige Zürcherin in Nemenikuce in Zentralserbien. Das Dorf liegt etwa fünfzig Kilometer südlich von Belgrad. Katharina Möschinger lebt seit 2016 in der Ortschaft Nemenikuce, der kleinen Stadt Sopot im Norden der Šumadija. Hier ist man Wind und Wetter ausgesetzt: «Das Klima ist rau. In den Wintermonaten weht oft ein eisiger Wind.» Trotzdem fasziniert sie die Landschaft: «Man begegnet Fasanen und einzigartigen Vogelarten. Die Gegend ist sehr bewaldet.» Zentralserbien wird auch «Die Wiege Serbiens» genannt. Ihr Haus mit viel Umschwung steht inmitten der Natur. In ihrem Teich tummeln sich Frösche und Eidechsen. Ganz allein lebt sie nicht. Momentan versorgt sie fünf Strassenhunde: «Sie sind mir ans Herz gewachsen. Sie bekommen Futter und Medizin.» Serbische Pizzeria Warum gerade nach Serbien auswandern? Das fragten sich Freunde und Bekannte von Katharina Möschinger. In Tann (ZH), wo sie noch immer ihr altes Haus besitzt, ging sie oft in die Dorfbeiz essen. Die Pizzeria wird von einer serbischen Familie geführt: «Sie erzählten mir viel über ihre Kultur und ihr Land. Ich wollte Serbien unbedingt kennen lernen!» Seit sieben Jahren ist Serbien ihre zweite Heimat: «Ich bin angekommen!»
Sun, 18 Feb 2024 - 468 - Marcel und Cécile Hollenstein – Glücklich in der Stadt der Liebe
Wenn von der Stadt der Liebe gesprochen wird, bezweifelt niemand, dass damit Paris gemeint ist. Die Hauptstadt Frankreichs ist die Wiege der Haute Couture, der Kunst und des Savoir-Vivre. Paris trägt viele Namen. Mittendrin lebt der Schweizer Chemiker und Forscher Marcel Hollenstein. Paris, die Stadt der Liebe hat schon viele berühmte Schriftsteller und Künstler inspiriert. Auch Marcel Hollenstein ist von der romantischen Metropole begeistert: «Die Stadt ist sehr vielfältig!» Seit rund acht Jahren lebt Marcel Hollenstein mit seiner Familie im Herzen von Paris. Der Lausanner Chemiker arbeitet für ein renommiertes Forschungs-Institut. Der 47-Jährige leitet dort ein 10-köpfiges Forschungs-Team: «Wir forschen hauptsächlich an Impfstoffen und Medikamenten gegen Covid.» Von seinem Büro aus erhascht er gar einen kleinen Blick auf den Eiffelturm. Savoir-Vivre, die Kunst das Leben zu geniessen Die Franzosen gelten als Geniesser und Kenner der gehobenen Lebensart. Die vielen Restaurants und Bistrots in den engen Gassen laden ein, zu verweilen. Das Leben in Paris geniesst auch Marcel Hollenstein mit seiner Familie: «Paris ist zwar eine Grossstadt, hat aber viele romantische Plätze und Pärke zum Verweilen.»
Sun, 11 Feb 2024 - 467 - Fabienne Bratschi und ihr kleines Salzimperium auf Bora Bora
Fabienne Bratschi startete als internationales Model durch und sah die Welt. Weitab von all dem Glamour hat sich die bodenständige Schweizerin aber ihren wahren Traum erfüllt. Heute ist sie Unternehmerin und produziert ihr eigenes Meersalz auf der Insel Bora Bora in Französisch-Polynesien. In den Ferien auf Bora Bora verliebt sich Fabienne Bratschi in die Insel im Südpazifik und wandert aus. Heute lebt sie mit ihren zwei Kindern in Papeete, der Hauptstadt Tahitis. Seit vielen Jahren arbeitet die Solothurnerin als erfolgreiches Model. Im Jahr 2000 nahm sie bei den Miss-Schweiz-Wahlen teil und startete ihre Modelkarriere. Doch ihre eigentliche Karriere beginnt abseits der Glitzerwelt. Mehr als zwanzig Jahre später hat sich die 42-Jährige ein erfolgreiches Unternehmen auf der anderen Seite der Welt aufgebaut. Auf Bora Bora vertreibt sie kostbares Meersalz der Insel: «Bis anhin wurde das Salz auf die Insel importiert. Ich packte die Chance und fing an, einheimisches Salz zu produzieren.» Mittlerweile exportiert sie das luxuriöse Meersalz auf der ganzen Welt. Auch in die Schweiz. «Die Qualität ist kaum zu übertreffen.» Einfach bodenständig Fabienne Bratschi kennt viele Facetten des Lebens. Als erfolgreiches Model startete sie international durch und doch ist sie sich selbst geblieben: «Ich habe immer nach neuen Herausforderungen gesucht. Diesem Prinzessinnen Leben kann ich bis heute nichts abgewinnen. Die Familie und Freunde stehen an erster Stelle!»
Sun, 04 Feb 2024 - 466 - Elisabeth Villiger Toufexis – Glücklich auf Zypern
Schon als kleines Mädchen wollte Elisabeth Villiger Toufexis die Welt sehen. Als Reiseleiterin hat sie später viele Länder bereist. Ihre erste Destination war die griechische Insel Rhodos. Auf Zypern lernte sie ihren Mann kennen. Heute lebt die Familie in Limassol an der Südküste Zyperns. «Wenn Du das Leben liebst, liebt es zurück», ist das Motto von Elisabeth Villiger Toufexis: «Die Welt bereisen zu können ist ein riesiges Geschenk und es hat mich geerdet!» Die 63-jährige aus Flühli im Entlebuch (LU) war viele Jahre als Reiseleiterin unterwegs. Und auch heute noch organisiert sie Wandertouren für ein Schweizer Reiseunternehmen in ihrer Wahlheimat Zypern. Seit 30 Jahren lebt Elisabeth Villiger auf Zypern. Sie liebt das Land und die Leute. Ihr Haus in Limassol ist nur wenige Minuten vom Meer entfernt. Limassol wird auch gerne «Little Dubai» genannt: «Es sieht ein bischen wie Dubai aus und Menschen aus vielen Nationen leben hier.» Sprachtalent und Podcasterin Elisabeth Villiger Toufexis spricht mehrere Sprachen fliessend. Viele Jahre arbeitete sie als Übersetzerin für die zypriotische Polizei: «Wenn jemand verhaftet wurde und kein griechisch konnte, habe ich in Englisch, Französisch oder Deutsch übersetzt. Auch als Podcasterin hat sich Elisabeth Villiger Toufexis einen Namen gemacht. In ihren Podcasts interviewt sie regelmässig spannende Persönlichkeiten: «Ich liebe es, mich mit Menschen auszutauschen und zuzuhören. Jeder Mensch hat eine spannende Geschichte zu erzählen und von jedem können wir etwas lernen.» Elisabeth Villiger Toufexis ist ein Tausendsassa durch und durch!
Sun, 28 Jan 2024 - 465 - Silvano Brocca lebt mit Freundin Patricia im australischen Busch
Silvano Brocca ist vor vierzehn Jahren von Zürich-Seebach nach Australien ausgewandert. Heute lebt und arbeitet der 44-Jährige in der kleinen Stadt Swan Hill, nördlich von Melbourne: «Hier begegnet man wahren Australiern.» Australien ist für viele Schweizerinnen und Schweizer nach wie vor einer der beliebtesten Auswandererdestinationen. Auch Silvano Brocca hat es vor vierzehn Jahren gepackt. Lange lebte der Zürcher mit italienischen Wurzeln in Melbourne. Heute ist Swan Hill sein zu Hause. Die kleine Stadt im Bundesstaat Victoria ist rund vier Stunden von Melbourne entfernt: «Hier geht alles viel gemächlicher zu und her.» Silvano Brocca und seine Verlobte Patricia fühlen sich wohl unter den Einheimischen: «Swan Hill ist klein und fein. Ein bezaubernder Ort mit vielen kleinen Seen und Parks mitten im Outback.» Das Paar besitzt ein schmuckes Haus mit Umschwung. Kängurus, die an der Garage vorbei hüpfen, gehören zum Alltag in Australien. Gips und Salz für die Landwirtschaft Silvano Brocca ist Geschäftsführer einer Firma, die Gips und Salz für die Landwirtschaft abbaut: «Gips ist für den Boden hier ein wichtiger Nährstoff. Das Salz wird dem Futter für die Nutztiere beigemischt oder für die Lederverarbeitung eingesetzt.» Trotz Karriere, macht sich der 44-jährige oft Gedanken, vielleicht doch irgendwann mal in die Schweiz zurückzukehren: «Ich habe in Zürich meine Familie, die ich sehr vermisse.»
Sun, 21 Jan 2024 - 464 - Fritz Steinemann – Zu Hause in Sambia
Fritz Steinemann arbeitete 25 Jahre für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Der 78-Jährige war in vielen Ländern im Einsatz. Als er in Sambia im südlichen Afrika stationiert war, lernte er seine Frau Francesca kennen. Heute lebt die Familie in der Hauptstadt Lusaka. Fritz Steinemann ist in Uster geboren und aufgewachsen. In seinen jungen Jahren zog es den Zürcher Oberländer ins Tessin. In Lugano eröffnete er kleines Büro für Architektur und Industrial Design. Er stellte Designmöbel her: «Doch davon konnte ich nicht leben.» Nebenbei half er als Assistent bei einem Zahnarzt aus: «Er erzählte mir, dass er zum IKRK geht. Ich war sofort Feuer und Flamme.» Fritz Steinemann meldete sich und bekam schnell seinen ersten Auftrag. In Bangladesch baute er ein Flüchtlingslager. Es folgten Projekte im Kongo, Zaire und Uganda. Später war er in Lusaka, der Hauptstadt von Sambia stationiert. Dort lernte er vor 42 Jahren seine Frau Francesca kennen: «Sie arbeitete damals auf einer Bank. Sie ist eine bezaubernde Frau. Wir sind bis heute ein starkes Team.» «Unser Garten in ein Paradies» 2014 baute Fritz Steinemann ein Haus inmitten von Lusaka. Im riesigen Garten wachsen viele exotische Pflanzen und Bäume: «Zurzeit ernten wir reichlich Mangos und Avocados. Es ist ein Paradies!»
Sun, 14 Jan 2024 - 463 - Steff und Isabelle Felix – Ein abgeschiedenes Leben auf Island
Frisch vermählt starten Steff und Isabelle Felix im Mai 2022 ins grosse Abenteuer auf Island. Dort übernehmen die beiden ein riesiges Anwesen mit drei Ferienwohungen. Zusätzlich bauen sie Tiny-Häuser. Steff und Isabelle Felix sehnten sich nach mehr Luft, Freiheit und einem Leben in der Abgeschiedenheit. Dieses Fleck Erde haben sie vor rund zwei Jahren auf Island gefunden. Island ist nach Grönland das am dünnsten besiedelte Land Europas. Das Paar hat ein grosses Anwesen im Osten der Insel gekauft. Die nächste grössere Stadt heisst Egilsstaðir. Das Grundstück ihrer Ferien-Lodge ist gigantisch. Sogar ein Teil eines Sees gehört dazu. Der nächste Nachbar lebt rund einen Kilometer von ihnen entfernt. Mittlerweile stehen auch schon drei weitere schmucke Tiny-Häuser mit Blick auf den See, die sie an Touristen vermieten. «Wir leben hier endlich unseren lang ersehnten Traum», schwärmt Steff Felix. Das Paar ist in der aktuellen Staffel von «Auf und davon» zu sehen. Jeweils am Freitag, um 21 Uhr im Schweizer Fernsehen SRF1. Viel Teamwork gefragt Isabelle und Steff Felix sind ein eingespieltes Team. Die ehemalige Immobilienmaklerin und der Eventmanager haben auf dem grossen Anwesen ständig was zu tun. Die Gäste bekochen, putzen und waschen. Auch handwerklich packen die beiden gemeinsam mit an, sagt der gelernte Steinmetz Steff Felix: «Es macht uns Spass und schweisst uns noch mehr zusammen. Langweilig wird es hier nie!»
Sun, 07 Jan 2024 - 462 - Barbara Hasenböhler und Thomas Range – Auf und davon nach Kanada
Barbara Hasenböhler und Thomas Range haben 2020 ein grosses Anwesen auf Prince Edward Island im Osten Kanadas gekauft. Mit viel Herzblut haben sie die Traumvilla direkt am Meer zu einem Hotel umgebaut. Doch die Auswanderung beginnt mit einem Drama. Barbara Hasenböhler und Thomas Range haben auf einer Rundreise durch Kanada die Insel Prince Edward Island entdeckt. Barbara Hasenböhler mag sich noch gut an den ersten Moment erinnern: «Ich ging damals von der Fähre und fühlte mich sofort pudelwoh!» Die beiden hatten Glück und kauften eine Traumvilla direkt am Meer. Doch die Pandemie macht dem Paar 2020 einen Strich durch die Rechnung. Die beiden sind auf dem Sprung nach Kanada, als das Land die Grenze dicht macht. Über ein Jahr sitzen die beiden in der Schweiz fest. Von da aus beginnen sie mit dem Umbau ihres Anwesens, das ein exklusives Guesthouse werden soll. Steiniger Weg Als sie endlich in Kanada ankommen, wird Barbaras Kämpfernatur erneut auf die Probe gestellt. Die Baubewilligung verzögert sich und gute Handwerker sind rar. Als der Umbau endlich läuft, bricht sie sich die 47-Jährige auch noch einen Knöchel. Im September fegt Hurricane Fiona über die Insel. Auch die Villa wird in Mitleidenschaft gezogen und muss wieder renoviert werden, sagt Barbara Hasenböhler: «Wir müssen praktisch alle Fenster ersetzten und auch die Dachziegel neu legen.» Trotzdem hat sie ihre positive Einstellung nicht verloren: «Wir sind glücklich hier und haben viel Herzblut in unser Projekt gesteckt. Auch diese Hürde werden schaffen!»
Sun, 31 Dec 2023 - 461 - Rita Schindelholz rettet verwahrloste Hunde auf Bali
Rita Schindelholz lebt auf Bali. Die beliebte Touristeninsel mit ihren traumhaften Stränden und Buchten hat aber auch ihre Schattenseiten: Die streunenden und ausgehungerten Hunde. Leider gehen viele an ihnen vorbei. Rita Schindelholz rettet sie. Rita Schindelholz aus Fällanden (ZH) hat die indonesische Insel Bali viele Jahre bereist und kennt Land und Leute. Heute lebt sie in Lovina. Der Ferienort an der Nordküste ist bekannt für seine schwarzen Sandstrände, Korallenriffe und Delfine. Rita Schindelholz hat sich ein kleines Boot gekauft und bietet Touren für Delfinbeobachtungen an. Doch ihr Herzensprojekt ist die Rettung von Tieren auf Bali. «Es ist meine Bestimmung, die Hunde zu retten» Die 62-jährige Rita Schindelholz lebt in einem balinesischen Chalet: «Es ist schlicht hat aber viel Umschwung und Platz für meine Tiere.» Auf dem Areal tummeln sich mittlerweile über fünfzig Tiere, vor allem Hunde: «Wir haben aber auch Enten, Gänse, Katzen und Affen gerettet.» Vor einem Jahr gründete Rita Schindelholz eine Tierschutz-Stiftung und hofft, noch mehr Tiere aus ihrem Elend zu befreien: «Ich bin mit Tieren aufgewachsen, es ist meine Bestimmung sie zu retten.»
Sun, 24 Dec 2023 - 460 - Jacqueline Rüfenacht hat als Regattaseglerin die Nase vorn
Jacqueline Rüfenacht hat in ihrem Leben viele Regatten gesegelt: «Das Segeln zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.» Die Profiseglerin hat sich auch als Bootsbauerin einen Namen gemacht. Heute lebt die Seftigerin in Breskens, einem kleinen Fischerdorf in Holland. Bei der Berufswahl war für die leidenschaftliche Seglerin Jacqueline Rüfenacht schnell mal klar, dass sie Bootsbauerin werden möchte: «Mich fasziniert das vielseitige Handwerk. Du arbeitest mit den verschiedensten Materialien wie Holz, Metall oder Kunststoff.» Die Bootsbauerin arbeitete in diversen Werften der Schweiz und im Ausland. Als Profiseglerin war sie an vielen internationalen Regatten am Start. Heute lebt sie im idyllischen Fischerdorf Breskens in Holland. Verträumtes Fischerdorf Seit fünf Jahren wohnt Jacqueline Rüfenacht im Hafenstädtchen Breskens im Südwesten der Niederland. Ihr freistehendes Haus mit grossem Garten ist ihr kleines Paradies: «Die Holländer haben nur kleine Gärten und pflastern meistens alles zu. Bei mir wächst alles.» Es brauche Zeit, bis man mit den Einheimischen auf Augenhöhe ist: «Als Seglerin dachte ich immer, die Fischer sind genauso weltoffen wie wir Segler. Aber sie sind ziemlich verknorzt.» Heute hat es Jacqueline Rüfenacht gut mit den Einheimischen.
Sun, 17 Dec 2023 - 459 - Markus Hürlimann eröffnet in Kolumbien eine Schweizer Schule
Markus Hürlimann hat schon als Bub von einem Leben im Ausland geträumt. Heute lebt der gebürtige Abtwiler (SG) in Medellín, der zweitgrössten Stadt Kolumbiens. Dort will er eine Schweizer Schule aufbauen. Markus Hürlimann lebt mit seiner Tochter inmitten von Medellín, der zweitgrössten Stadt Kolumbiens. Die kolumbianische Metropole war einst Zentrum des Drogenkartells. In den vergangenen Jahren hat sich Medellín jedoch zu einer modernen Stadt herausgeputzt und zieht Touristen aus aller Welt an: «Die Kriminalität ist zurück gegangen. Ich kann mich hier frei bewegen.» Auch das milde Klima zieht viele Schweizerinnen und Schweizer nach Medellín: «Mann nennt sie auch die Stadt des ewigen Frühlings. Hier ist es immer grün und es herrscht ein subtropisches Klima mit angenehmen Temperaturen.» Herzensprojekt Schule Markus Hürlimann kennt das kolumbianische Schulsystem durch und durch. In Sachen Bildung gäbe es grossen Nachholbedarf: «Staatliche Schulen sind nicht so gut und es gibt kaum mehrsprachige Schulen.» Markus Hürlimann musste darum nicht lange überlegen, als die Anfrage kam, in Medellín mitzuhelfen, eine Schweizer Auslandschule aufzubauen: «Die Schweiz hat in Kolumbien einen sehr guten Ruf und es gibt auch schon eine Auslandschule in Bogota. Ich bin überzeugt, das ist eine gute Sache» Ende August 2024 soll die Schweizer Schule ihre Pforten öffnen.
Sun, 10 Dec 2023 - 458 - Sabrina Dedler: «Ich träumte von Island und wollte da leben»
Sabrina Dedler verwirklicht auf Island ihren Lebenstraum. Zusammen mit ihrem Mann zog es die Luzernerin vor sechs Jahren auf die grösste Vulkaninsel der Welt: «Island ist mit seiner spektakulären Landschaft und den Nordlichtern ein magisches Land.» Sabrina Dedler lebt mit ihrem Mann Andreas und den gemeinsamen Söhnen in der kleinen Stadt Selfoss im Süden Islands. Die junge Familie vermietet aussergewöhnliche Ferienhäuser aus Glas inmitten der wilden Natur. Aus dem Bett heraus, kann man die einzigartigen Nordlichter bestaunen. Die Idee kam ihr über Nacht: «Ich habe davon geträumt und am nächsten Tag eine Skizze gemacht.» Sabrina Dedler hat viel Herzblut in ihre Panorama Häuser gesteckt: «Ich habe auch das Interior selber entworfen.» An den Isländern mag die Luzernerin die entspannte Lebensweise: «Hier sind alle sehr offen und spontan. So unter dem Motto, das wird schon.» Gefragte Hair- und Makeup Artistin Sabrina Dedler ist neben der Ferienhausfirma auch eine gefragte Hair- und Makeup Artistin auf Island. Mit ihrer Agentur hat sich die 39-Jährige auf Hochzeiten spezialisiert. Mittlerweile beschäftigt sie zwölf Artistinnen und Artisten: «Wenn es die Zeit zulässt, reise ich immer noch gerne an Hochzeiten quer durch Island.»
Sun, 03 Dec 2023 - 457 - «Am Meer zu leben, war schon immer mein Bubentraum»
Vor elf Jahren machte Billo Heinzpeter Studer seinen Bubentraum wahr und zog ins italienische Friaul ans Meer. Die ersten Jahre lebte er direkt am nördlichsten Strand des Mittelmeers, in Monfalcone. Heute wohnt er am Fusse der friaulischen Alpen. Billo Heinzpeter Studer war bis vor kurzem Leiter und Präsident einer internationalen Organisation, die sich für das Wohl der Fische einsetzt. Jetzt mit 76 Jahren hat er sein Amt niedergelegt und findet endlich Zeit seiner eigentlichen Passion, dem Schreiben nachzugehen: «Ich bin selbständiger Autor, Buchgestalter und Kleinstverleger.» Aktuell publizierte der Winterthurer zwei Kinderbücher. Sie sensibilisieren Kinder auf die weltweite Überfischung und das Leiden der Fische. Die Natur direkt vor der Haustüre Billo lebt am Stadtrand von Cividale del Friuli mitten im Grünen: Die historische Stadt ist bekannt für ihre sagenumwobene Teufelsbrücke «Ponte del Diavolo», die sich heroisch über den Fluss Natisone spannt. Billo geniesst die Ruhe auf der friaulischen Ebene. Seine treue Wegbegleiterin ist seine Katze: «Sie braucht viel Liebe und Aufmerksamkeit.»
Sun, 26 Nov 2023 - 456 - César Krauer – Liebesglück in Slowenien
César Krauer fuhr mit seinem Motorrad quer durch Slowenien und war fasziniert von der vielfältigen Landschaft. Heute lebt der 68-Jährige in der kleinen Ortschaft Duplek in der Nähe der zweitgrössten Stadt Maribor. Seine grosse Liebe Milena, lernte er bei einem Tanzkurs kennen. Slowenien ist für seine Berge, Seen und Thermalquellen bekannt. Aber auch für die Gastfreundschaft der Slowenen. César Krauer ist vor sieben Jahren in die kleine Gemeinde Duplek ausgewandert. Die kleine Ortschaft habe alles, was es braucht zum Leben, sagt César Krauer: «Es hat einen Arzt, Einkaufsläden und viele nette kleine Restaurants.» Der Luzerner verbringt viel Zeit im örtlichen Generationenhaus. Dort treffen sich Alt und Jung: «Man kann basteln, singen oder zusammen kochen.» Die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Einheimischen sei enorm: «Ich gab anfangs Deutschkurse für Anfänger und lernte im Gegenzug die slowenische Sprache.» Liebe auf den ersten Blick Seine Frau Milena lernte César Krauer bei einem Tanzkurs im Gemeindehaus kennen: «Zwar haben wir uns am Anfang mit Händen und Füssen verständigt. Aber die Liebe war stärker als die Sprachbarriere!» Heute spricht César Krauer fliessend slowenisch. Das Paar geht regelmässig wandern und fährt schon mal paar hundert Kilometer mit dem Velo durch die Gegend: «Ich war eher unsportlich, bis Milena in mir den Wandervogel weckte. Sie ist eine Powerfrau und hält mich fit!»
Sun, 19 Nov 2023 - 455 - Jeannine Käser – Zurück zu ihren Wurzeln nach Curaçao
Die Künstlerin Jeannine Käser wollte eigentlich nur einen kurzen Abstecher in ihre zweite Heimat Curaçao machen. Daraus wurden fünf Jahre: «Ich bin meiner Intuition gefolgt und wusste, hier muss ich bleiben.» Heute lebt sie auf der Karibikinsel und macht sich stark für starke Frauen. Jeannine Käser ist in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Der Vater ist Schweizer, die Mutter stammt aus Curaçao. Die niederländische Karibikinsel ist bekannt für ihre traumhaften Strandbuchten und Korallenriffe. Aber auch für ihre düstere Kolonialgeschichte: «In der Vergangenheit war es der Sklavenumschlagplatz für die Franzosen, die Spanier oder Portugiesen.» Viele Nationen treffen aufeinander und so entstand die Sprache Papiamentu. Jeannine Käser spricht sie fliessend und unterrichtet Ausländer, die auf der Insel leben: «Es ist eine Mischung aus westafrikanischen Sprachen, Spanisch, Portugiesisch, Niederländisch und einem Hauch von Französisch.» Die 33-Jährige hat sich aber auch als Künstlerin einen Namen gemacht. Mit ihren Fotografien reflektiert sie das Leben auf der Insel. In ihrer ersten Solo Ausstellung im Museum von Curaçao, thematisierte sie die Geschichten von Frauen: «In Curaçao tragen die Frauen die Gesellschaft in all ihren Facetten, bekommen dafür aber wenig Anerkennung. Ich wollte mit der Ausstellung die Stärke und Resilienz der Frauen hervorheben. Und zeigen, dass wir uns oft in den Geschichten von anderen wieder erkennen können.» Mit ihren Projekten und Workshops will Jeannine Käser einen Beitrag zur Heilung tiefer Wunden leisten. Dies in Zusammenarbeit mit dem heilenden Element des Meeres. Leben in der Abgeschiedenheit Jeannine Käser wohnt in der Nähe der Hauptstadt Willemstad. Das Haus ihrer Grosseltern liegt auf einem abgelegenen Hügel mit viel Land rund herum: «Hier kann ich mich auf meine Arbeit konzentrieren und ich geniesse die Stille. Meine Stube ist meine Terrasse.»
Sun, 12 Nov 2023 - 454 - Gian Badraun – The Swiss Pirate from New Zealand
Das Leben von Gian Badraun ist abenteuerlich. In den 1970er Jahren zog es den Bündner nach Neuseeland. Er arbeitete auf Forschungsschiffen des internationalen Meeresforschungsinstituts. Als Clown eroberte er die Herzen der Kinder. Heute ist er Selbstversorger auf einer abgelegenen Insel. Gian Badraun lebt mit seiner australischen Frau weitab vom Rummel. Das Paar besitzt eine Farm auf Great-Barrier-Island. Die Insel befindet sich rund hundert Kilometer von Auckland, Neuseeland. Strom und Wasser gibt es kaum: «Wir haben eine eigene Wasserquelle und eine Solaranlage.» Die Selbstversorger haben sich in den letzten fünfzehn Jahren ein kleines Paradies erschaffen. Im Treibhaus wachsen die verschiedensten Gemüsesorten. Auf dem Gelände tummeln sich Kühe und Hühner. Und auch Obstbäume aller Art gedeihen rund um das Haus: «Wir haben Apfel- und Birnbäume. Aber auch exotische Fruchtbäume wie Kaki oder Avocado.» Viel Arbeit, sagt der 67-Jährige mit einem Augenzwinkern: «Das ist kein Paradies zum Schlemmen.» «Wir leben in einem abgelegenen Tal auf einer abgelegenen Insel» Mit der Fähre erreicht man die neuseeländische Insel Great-Barrier in fünf Stunden. Die Zeit scheint dort stehen geblieben zu sein. Unberührte Strände, heimisches Buschland und einige seltene Vogel- und Eidechsenarten sind zu entdecken. Nur gerade mal 1'200 Einwohner hat die Insel: «Es gibt eine Tankstelle, zwei kleine Supermärkte und eine Post. Bankomaten findet man hier nicht.» Dafür aber einige Schweizer: «Es ist interessant. Ich nenne es die kleine Schweiz von Neuseeland!»
Sun, 05 Nov 2023 - 453 - Simon Schlegel analysiert die politische Lage in der Ukraine
Der Sozialwissenschaftler und Ukraine-Experte Simon Schlegel lebt in Kiew. Für eine unabhängige internationale Organisation macht der 40-Jährige regelmässig politische Analysen und Einschätzungen über die Lage in der Ukraine. Simon Schlegel aus Buchs (SG) ist leitender Ukraine Analyst für eine internationale Organisation. Mit seinen Berichten und politischen Analysen gibt er wichtige Einschätzungen zur Lage in der Ukraine «Ich rede jeden Tag mit den verschiedensten Leuten, die vom Krieg betroffen sind. Es sind Politiker, NGOs, das Militär, bis zu Bauern, die über ihre verminten Felder berichten.» Simon Schlegel lebt seit 2017 in der Ukraine. Aus Sicherheitsgründen wohnte er mit seiner Frau für einige Zeit in einem Vorort von Kiew: «Nach der Invasion lebten wir in einem kleinen Haus mit eigenem Generator und Cheminée.» Seit diesem Frühling ist das Paar wieder zurück in Kiew. Ein Stück Normalität In Kiew versuchen die Menschen so gut es geht, einen normalen Alltag zu leben, sagt Simon Schlegel: «Die Menschen gehen arbeiten, Cafés, Restaurants und die Supermärkte sind geöffnet.» Mit seiner ukrainischen Frau lebt Simon Schlegel in einer Stadtwohnung. Wenn Raketen auf Kiew fliegen, rennt man in den Keller. Immer dabei ein Rucksack mit den nötigsten Sachen wie Wasser, Lebensmittel und Kleider: «Die ehemalige Bar dient als Luftschutzkeller für die Hausbewohner.» Direkte Bombeneinschläge seien Dank der Luftabwehr selten: «Die Abwehrsysteme sind jedoch sehr laut. Unter dem Boden fühle ich mich am sichersten.» Nach der Bombardierung steigt man aus dem Keller und der Alltag geht weiter.
Sun, 29 Oct 2023 - 452 - Werner Wenger: «Die Portugiesen sind ein wunderbares Volk»
Werner Wenger lebt seit zwölf Jahren in Portugal. Zusammen mit seinem Partner Mario betreibt der 59-Jährige ein angesehenes Bistro im Herzen der Altstadt von Lissabon. Eigentlich wollten die beiden Möbel restaurieren, doch ihre Gastfreundschaft hat sich rasch bei den Einheimischen rumgesprochen. Möbel restaurieren und verkaufen. Daneben Kaffee und Kuchen servieren. Das war die Idee, als Werner Wenger vor zwölf Jahren nach Portugal ausgewandert ist. Was einst klein angefangen hat, ist heute ein namhaftes Bistro in Lissabon. Mitten in der Altstadt führen Werner Wenger und sein Partner Mario ein kleines Restaurant. Ihre Spezialität sind portugiesische Tapas, sogenannte Petiscos: «Viele Quartiere in der Altstadt sind wie ausgestorben, darum schätzen die Einheimischen unser kleines Bistro.» Lissabon ist in den letzten Jahren zum Hotspot geworden, sagt der 59-Jährige: «Viele vom Ausland haben sich in der Altstadt eine Wohnung oder ein Haus gekauft. Dadurch sind die Quartiere zum Teil nicht mehr so belebt.» Oase ausserhalb von Lissabon Lange Zeit wohnte das Paar oberhalb des Bistros in einer kleinen Wohnung. Doch als Gastgeber arbeiten Werner Wenger und sein Partner rund um die Uhr. Viel Zeit zum Abschalten bleibt da nicht, sagt Werner Wenger: «Wir suchten darum ein neues Refugium auf dem Land.» Heute leben die beiden in Campelos e Outeiro da Cabeça. Ein kleiner Weiler nicht unweit vom Meer: «Hier finden wir unsere Ruhe zusammen mit drei Hunden, drei Katzen und den Hühnern.»
Sun, 22 Oct 2023 - 451 - Doris Nufer: «Marokko verzaubert mich bis heute!»
Akrich liegt in den Ausläufern des Atlasgebirges auf einem Hügel mit atemberaubendem Blick über die Weiten Marokkos. Unweit des kleinen Berberdorfes lebt Doris Nufer. Auf drei Hektaren Land hat sich die Bernerin ihren Traum verwirklicht. Verborgen zwischen Olivenbäumen, dem prächtigen Garten und plätschernden Brunnen verteilen sich die stilvoll gebauten Bungalows und Häuser aus Lehm. Im Innenhof tummeln sich Esel, Hühner, Enten und die fünf Hunde von Doris Nufer: «Sie sind meine Bewacher und treue Begleiter.» Vor neunzehn Jahren entdeckte die heute 74-Jährige das Stück Land auf dem Hügel in der Nähe des Berberdorfes Akrich. Das Anwesen liegt rund 20 Kilometer von Marrakesch entfernt: «Ich wusste, dies ist mein Platz!» Die Pläne für ihr Paradies entwarf sie in Eigenregie: «Ich habe meine Ideen auf ein Stück Papier gekritzelt.» Die ehemalige Food-Stylistin hat alles im typischen Marokko-Stil eingerichtet. Ihr Refugium wird nicht nur von Kreativen aufgesucht, sondern war auch schon Kulisse für Filme. «Ich hatte grosses Glück» Das schwere Erdbeben in Marokko hat Doris Nufer hautnah miterlebt. In vielen Gebieten vom Atlasgebirge bis zur berühmten Altstadt von Marrakesch wurden teils Gebäude völlig zerstört. Doris Nufer lebt nur rund fünfzig Kilometer vom Epizentrum entfernt: «Ich wollte gerade schlafen gehen, als alles begann heftig zu schütteln und die Gläser aus den Regalen fielen.» Sie flüchtete nach draussen: «Zum Glück habe ich solide Mauern aus Lehm und Zement.»
Sun, 15 Oct 2023 - 450 - Sara Amsler : «Ich liebe die Insel mit all ihren Facetten»
Mallorca ist nicht nur ein Hotspot für deutsche Touristen. Auch viele Schweizer verbringen ihre Ferien auf der beliebten Baleareninsel. Sara Amsler hat sie als Reiseleiterin viele Jahre betreut und begleitet. Heute arbeitet die 50-Jährige für eine renommierte Anwaltskanzlei in Palma. Sara Amsler lebt seit fünfundzwanzig Jahren auf Mallorca. Als ehemalige Reiseleiterin kennt sie die berühmte Baleareninsel durch und durch. Dorthin auswandern, wollte sie aber eigentlich nie: «Die Insel hat mich irgendwie gesucht und nicht mehr losgelassen.» Auch ihr mallorquinischer Mann Miguel hat Sara Amsler nicht mehr losgelassen. Mit den beiden erwachsenen Kindern lebt das Paar inmitten der Inselhauptstadt Palma: «Palma ist eine gemütliche Stadt mit vielen schmucken Restaurants in den verwinkelten Gassen und Ecken.» «Der Ballermann sichert die Existenz vieler Mallorquiner» Auch wenn der berühmt berüchtigte Ballermann immer wieder einen Schatten auf die beliebte Ferieninsel wirft, gehöre er dazu, sagt Sara Amsler: «Mallorca war früher die Putzfraueninsel, die mit dem Ballermann den Massentourismus angezogen hat. Bis heute ist er das Aushängeschild der Insel.» Trotzdem versuchen die Einheimischen den Tourismus auf Mallorca zu wandeln: «Mann kann dem Ballermann ausweichen. Auf der Insel hat es viele ruhige und verträumte Orte.»
Sun, 08 Oct 2023 - 449 - Jasmine und Michael in Lappland – Leben jenseits der Zivilisation
Lappland mit seinen atemberaubenden Nordlichtern, den vielen Seen und Wäldern. Der schwedische Winter hat Michael Hanselmann schon immer in den Bann gezogen. Mit seiner Freundin lebt der Appenzeller in der Nähe von Arjeplog in der Provinz Lappland. Allerdings ohne Strom und fliessend Wasser. Michael Hanselmann aus Speicher (AR) ging mit seinen Huskies schon in der Schweiz viele Jahre auf Schlittentouren. Jetzt lebt er zusammen mit Freundin Jasmine seinen Traum in Schweden. In der Nähe der kleinen Ortschaft Arjeplog hat das Paar ein bescheidenes Anwesen am See, mitten im Wald und in der wilden Natur Lapplands. Strom und fliessend Wasser gibt es da nicht, sagt Michael Hanselmann: «Im Winter müssen wir am Morgen zuerst einheizen und ein Loch im eingefrorenen See bohren, bevor es den ersten Kaffee gibt.» Die beiden leben ganz autark. Es sei eine Lebensschule, sagt der 48-Jährige: «Das Leben hier ist sehr bescheiden und doch so reich an Eindrücken. Es gibt nichts Schöneres, als mit meinen Hunden und Schneeschuhen die Wildnis Lapplands zu entdecken.» Trotzdem ist eine Rückkehr in die Schweiz nicht ausgeschlossen: «Die Schweiz ist nach wie vor mein Herzensland.» Abenteuer Lappland Jetzt beginnt die Saison mit den Schlittenhunden und die ersten Gäste trudeln ein. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, sagt Michael Hanselmann: «Wir haben eine kleine Gästehütte und ein Iglu aus Glas direkt am See.» Bald ist Lappland wieder in Schnee gepackt und es geht los mit den abenteuerlichen Schlittentouren durch die schwedische Wildnis.»
Sun, 01 Oct 2023 - 448 - Verena Tagmann hat in Neuseeland die Kunst entdeckt
Verena Tagmann aus Gais (AR) lebt in der Küstenstadt Whitianga auf der Nord-Insel von Neuseeland. Die Neuseeländer verbringen ihre Freizeit oft im Freien, sagt die 59-Jährige: «Sie lieben die Natur, das Meer und ihre Strände. Praktisch jeder hier besitzt sein eigenes Motorboot.» Auch Verena Tagmann. «Kia ora» ist die traditionelle Begrüssung der Maori in Neuseeland. Ein herzlicher und einladender Gruss, den man überall hört. Genauso herzlich sind auch die Menschen in Neuseeland. Verena Tagmann fühlt sich wohl in ihrer zweiten Heimat. Seit zwanzig Jahren lebt sie mit ihrem Partner in der Küstenstadt Whitianga. Ein beliebtes Urlaubsziel und ein Ort, wo es einiges zu entdecken gibt. Beispielsweise den Hot Water Beach: «Da kann man sich im Sand seinen eigenen Pool graben und gemütlich ein heisses Bad nehmen.» Künstlerin auf allen Ebenen Viele Jahre hat Verena Tagmann in ihrer eigenen Bootswerft Motorboote aller Art auf Hochglanz poliert: «Die Motorboote müssen regelmässig gewachst und neu lackiert werden. Ein körperlich anstrengender Handwerksjob.» Das Geschäft hat sie mittlerweile verkauft und widmet sich ihrer eigentlichen Passion, der Kunst. In ihrem Atelier malt die Künstlerin abstrakte und bunte Bilder. Regelmässig trifft sie sich mit Gleichgesinnten. Ihre einzigartigen Bilder kann man an vielen Vernissagen bewundern und auch kaufen: «Mein Herz schlägt für die Kunst. Sie erfüllt mich und lässt meiner Fantasie freien Lauf!»
Sun, 24 Sep 2023 - 447 - Peter Müller – Von der Karibik ins Piemont
Peter Müller ist am Zürichsee aufgewachsen. Nach der Hotelfachschule in Lausanne zog es ihn in die Karibik: «Ich träumte vom Surfen und den weissen Sandstränden in der Karibik. Doch irgendwann wird es auch unter der ewigen Sonne langweilig.» Heute führt er ein extravagantes Hotel im Piemont. Peter Müller hat die Welt gesehen. Der Zürcher arbeitete auf Kreuzfahrtschiffen und führte unter anderem ein luxuriöses Hotel auf Sansibar in Tansania. Ein Freund holte ihn schliesslich nach Europa zurück: «Er besass ein altes barockes Herrschaftshaus im Piemont, wo ich schon mal gearbeitet habe. Ich war Rezeptionist und zusammen bekochten wir die Gäste.» Heute ist Peter Müller der Hoteldirektor des geschichtsträchtigen Anwesens. Es liegt in der Gemeinde Isola dAsti etwas oberhalb auf einem sonnigen Hügel: «Hier hat man einen fantastischen Panoramablick über die umliegenden Weinberge.» «Das Familienleben ist mir heilig» Peter Müller lebt mit seiner Familie direkt neben dem Hotel. Das sei sehr praktisch: «So kann ich immer wieder mal rüber hüpfen und mit meiner Familie zu Mittag essen.» Während der Hauptsaison ist der 46-jährige Hoteldirektor oft bis spät unterwegs. In der Winterzeit ist das Hotel geschlossen und wird für die nächste Saison herausgeputzt: «Da finde ich auch mal Zeit mit meiner geliebten Vespa herumzufahren.»
Sun, 17 Sep 2023 - 446 - Pius Regli auf Sylt: «Der Gasthof ist mein Wohnzimmer!»
Er könne nicht kochen aber dafür kommunizieren, sagt Pius Regli. Der erfolgreiche Gastronom lebt auf der Insel Sylt und führt ein angesehenes Restaurant. Bei der deutschen Urlaubsprominenz hat er sich längst einen Namen gemacht. Trotzdem ist er bescheiden geblieben. Pius Regli aus Emmen (LU) ist in die Gastronomie regelrecht reingerutscht. In der Wintersaison arbeitete er viele Jahre in Zermatt. Im Sommer auf Ibiza: «So konnte ich im Winter Skifahren und im Sommer ans Meer.» Fasziniert war er aber immer schon von der Insel Sylt in der Nordsee: «Ich sah einen Film im Kino, der auf Sylt gedreht wurde und dachte, auf diese sonnige Insel muss ich irgendwann mal auswandern.» Tatsächlich bekam der Gastronom ein Angebot auf der beliebten Urlaubsinsel. Bei seiner Ankunft allerdings wollte er gleich wieder abreisen: «Es hat geregnet, geschneit und gestürmt, ich konnte nicht mal weg von der Insel!» Seither sind fünfundvierzig Jahre vergangen. Der 68-Jährige führt zusammen mit seiner Tochter Sarah eines der angesehensten Restaurants auf Sylt. Gastgeber mit Leib und Seele Pius Regli verbringt die meiste Zeit in seinem Restaurant: «Ich sehe die Arbeit nicht als Arbeit. Der Gasthof ist mein Wohnzimmer. Ich rede gerne und viel mit meinen Gästen.» In der Hauptsaison ist sein Restaurant meist ausgebucht. Wer einen Tisch ergattern möchte, muss lange im Voraus reservieren. Trotzdem hält er immer ein oder zwei Tische frei: «Mir ist es sehr wichtig, dass auch spontane Gäste bei uns ein schönes Plätzchen finden.»
Sun, 10 Sep 2023 - 445 - Susi Ammann liebt die Lebensart der Franzosen
Französisch gehört zu den romantischsten Sprachen der Welt. Die Liebe zu ihr und vor allem zur französischen Kultur hat auch Susi Amman gefunden. Die Zürcherin lebt in der kleinen Küstenstadt Anglet. Mit den Basken versteht sie sich bestens: «Sie sind stolze Bergler wie unsere Urschweizer.» Susi Ammann hat ein Flair für Sprachen. In der Schulzeit war ihr der Französisch Unterricht zu wenig. Die Zürcherin entschloss sich kurzerhand, nach Frankreich auszuwandern. Die erste Zeit verbrachte sie in der Universitätsstadt Aix-en-Provence. Heute lebt die 66-Jährige in der Küstenstadt Anglet und pendelt zwischen Paris und dem Baskenland hin und her. Ihre Agentur hat sich auf sprachgewandtes Personal spezialisiert: «Für den G7-Gipfel 2019 in Biarritz, habe ich das gesamte Empfangspersonal organisiert.» Die Netzwerkerin hat sich längst einen Namen gemacht, auch auf der politischen Ebene. Susi Ammann hat ihre Agentur mittlerweile verkauft. Die zweifache Grossmutter schmiedet aber bereits neue Pläne: «Ich bin eine dynamische Oma, in Rente gehen und Briefmarken sammeln, das ist nichts für mich.» «Auch im Baskenland spürt man den Kantönligeist» Die Basken sind stolz auf ihre eigene Kultur und Sprache. In den Regionen werden unterschiedliche Dialekte gesprochen. Ähnlich wie in der Schweiz, sagt Susi Ammann: «Darum verstehe ich sie und sie mich. Ich mag ihre urchige Art!» Und auch die Geselligkeit der Franzosen. Susi Ammann trifft sich oft mit Freunden: «Ich esse gerne, gehe wandern oder man trifft mich an Kunstausstellungen.»
Sun, 03 Sep 2023 - 444 - Beatrice Gurdini – Ruhestand im tropischen Paradies Thailand
Hua Hin am Golf von Thailand ist ein beliebter Ort für Schweizer Rentner. Auch Beatrice Gurdini und ihr Mann hat es vor fünf Jahren von Nussbaumen (AG) in die Küstenstadt gezogen: «Hier geht halt alles viel ruhiger und gemächlicher zu und her.» Beatrice Gurdini und Ihr Mann träumten schon immer vom Auswandern. Vor allem wollten die beiden ihre Lebensabende am Meer verbringen: «Das mediterrane Klima ist hervorragend für unsere Gesundheit!» Heute lebt das Paar im beliebten Viertel «Palme Avenue» in der Küstenstadt Hua Hin: «Wir haben hier viele Freunde gefunden und treffen uns regelmässig zum Essen.» Aber auch die thailändische Kultur fasziniert Beatrice Gurdini: «Die Menschen sind sehr offen und warmherzig gegenüber älteren Menschen.» Präsidentin vom Schweizer Club Beatrice Gurdini ist zwar schon längst pensioniert. Doch Nichts tun, das liegt ihr nicht. Vor drei Jahren hat die 69-Jährige kurzerhand das Amt als Präsidentin des Schweizer Clubs übernommen. Der Swiss Society Hua Hin Club zählt zu den grössten Schweizer Vereinen in Thailand: «Wir organisieren Lesungen oder Vortragsabende und sind die Anlaufstelle für Schweizerinnen und Schweizer, die nach Thailand auswandern möchten.» Und natürlich wird auch traditionell der 1. August gefeiert und gemeinsam auf das neue Jahr angestossen: «Die Schweizer Kultur zu leben, liegt uns auch hier in Thailand sehr am Herzen.»
Sun, 27 Aug 2023 - 443 - Yvonne Lang, Maui, Hawaii: «Das ist eine unvorstellbare Tragödie»
Yvonne Lang lebt mit ihrem Mann auf Hawaii. Sie arbeitet dort eng mit Touristen zusammen. Aufgrund des Brandes ist dieses Einkommen komplett weggebrochen. Trotzdem ist sie dankbar, dass sie vom Brand verschont geblieben ist. Seit sechs Jahren lebt Yvonne Lang auf Maui, Hawaii. Dies ist der Teil der Inselgruppe, der durch den Brand am meisten in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das historische Städtchen Lahaina wurde komplett zerstört, viele Menschen kamen ums Leben. Hund wurde unruhig Yvonne Lang lebt ungefähr eine Stunde von Lahaina entfernt. Bei ihr entfachten sich Feuer. «Ich schlief, als mich morgens um 1 Uhr der Hund weckte», sagt Yvonne Lang. Als sie die Balkontür öffnete, roch es nach Rauch. «Ich dachte, wer macht denn jetzt noch Feuer?», erzählt Yvonne Lang. Viele Eukalyptusbäume seien wie Zunder abgebrannt. «Das Feuer entfachte sich in Gegenden, in denen die Feuerwehr oder Helikopter Schwierigkeiten hatten, hinzukommen.» Zwar fingen auch einige Häuser in ihrer Umgebung Feuer, aber das sei überhaupt nicht vergleichbar mit dem «Mauis West Side», also dem Part der Insel, wo das Feuer Tod und Verwüstung brachte, sagt Yvonne Lang. Touristen brachten das Geld Viele Touristinnen und Touristen haben ihre Reise nach Hawaii abgesagt. Für Yvonne Lang, die zusätzlich ein Ferienhaus für Touristinnen und Touristen betreibt, ist das einschneidend. «Ich bin seit dem Brand damit beschäftigt, Anrufe von Reisenden entgegenzunehmen, die ihre Reise stornieren möchten». Und dies, obwohl ihr Inselteil gar nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nebst dem Betrieb der Ferienunterkunft kümmert sich Yvonne Lang auch um eine Teeplantage, wo sie Führungen organisiert. «Sämtliche Einkünfte durch den Tourismus sind weggebrochen», sagt sie. Tourismusperle – und Paradies für Rehe Hawaii lebt vor allem vom Tourismus. Viele wissen nicht, dass Hawaii auch andere Gäste hat: Axhirsche, die ursprünglich in Indien, Nepal und Sri Lanka heimisch sind, haben sich auch auf Hawaii ausgebreitet. Zu Jagdzwecken wurde das Tier dort eingeführt. Ohne natürliche Feinde konnte sich das Tier ungebremst ausbreiten. Das spürt auch Yvonne Lang: «Sie sind mittlerweile eine Plage hier.» Demzufolge gibt es auf Hawaii eine einzige Jagdsaison. Diese dauert 365 Tage.
Sun, 20 Aug 2023 - 442 - Pane, amore e fantasia für Yvonne Angst
Nie mehr zurück! Das sagt heute Yvonne Angst, die seit 1980 in Süditalien lebt. Das Städtchen Altamura hat es ihr angetan. Aber: Das war nicht immer so. Altamura war damals ein verschlafenes Städtchen. Altamura befindet sich etwa 40 Kilometer von Bari entfernt und hatte damals kaum Leben. «Es war trist, für mich war das am Anfang nicht einfach», sagt Yvonne Angst (72) heute. Nach kurzer Zeit zog nebenan eine Nachbarin ein, mit der sie sich bald anfreundete. «Von da an ging für mich die Sonne auf». Plötzlich sprach sie jemand am Bellevue an Dass Yvonne Angst überhaupt nach Altamura kam, verdankte sie in erster Linie ihrem heutigen Mann, Domenico Cornacchia (75). Er kam im Jahr 1969 als Gastarbeiter nach Zürich. «Am Bellevue hat er mich plötzlich angesprochen, ich fand das nicht so toll», sagte Yvonne Angst heute mit einem Lachen. Etwas später traf sie ihn erneut. «Da hat es gefunkt.» Sie heirateten, und Yvonne Angst brachte drei Kinder zur Welt. Kurz darauf zogen sie in die Heimatstadt ihres Mannes, nach Altamura in Süditalien. Das führte zu Problemen und Schwierigkeiten. Vor allem ihre Mutter konnte diese Situation lange nicht akzeptieren. «Dass ich einfach mein Leben in der Schweiz für Süditalien aufgebe, war für meine Mutter und meinen Stiefvater schwer zu akzeptieren.» Die Zeit heilt Wunden Ihre Mutter musste lernen, loszulassen. Das tat sie auch. «Sie sagte später immer wieder, wie sehr es ihr leidtat, dass sie die Situation lange nicht akzeptieren konnte». Ihre Mutter besuchte sie sogar in Italien. Sie war es auch, die ihrer Tochter die Angst nahm, in ein Café zu sitzen. «Lange hatte ich grossen Respekt, ich war damals nie in einem Café in Süditalien». Doch ihre Mutter sagte «Und da gehen wir jetzt zusammen rein und du wirst sehen, alles ist gut!» Und das war es dann auch. Berühmtes Brot Altamura ist heute ein wohlhabendes Städtchen. Viele ArbeiterInnen verdienen ihr Geld im Norden. Sie verbringen die Woche in der Lombardei und fahren am Wochenende in den Süden nach Apulien in ihre Heimat. Bekannt ist Altamura vorwiegend wegen der speziellen Brotsorte, das «Pane die Altamura»: Ein aus Hartweizenmehl hergestelltes Brot, das vorzüglich duftet. Halb Italien wird damit beliefert, oft aus Altamura selbst.
Sun, 13 Aug 2023 - 441 - Christian Brunnschweiler lebt seit 35 Jahren in Venezuela
Venezuela ist vorwiegend aufgrund seiner hohen Armuts- und Kriminalitätsrate bekannt. Trotzdem sagt Christian Brunnschweiler: Eine Rückkehr in die Schweiz könne er sich nicht vorstellen. Es klingt paradox: Fast 95 Prozent der Menschen in Venezuela leiden unter der Armut. Die Kriminalitätsrate ist hoch, nachts durch Caracas zu laufen, wäre zu gefährlich. Trotzdem sagt Christian Brunnschweiler (70): Er bleibe in Venezuela wegen der Freiheit. «Hier werde ich nicht ständig beobachtet» Christian Brunnschweiler mag seine alte Heimat, die Schweiz. Dennoch würde er sich in der Schweiz zu eingeengt und beobachtet fühlen. Ein Erlebnis bestärkte sein Argument: «Als ich in Bern in einem Supermarkt am Tiefkühlfach eine Schachtel Vermicelles herausnahm und wieder versorgte, sprach mich ein Herr an und fragte: «Chöiter nid läse?» Er fragte zurück: «Doch, warum?» Der Herr gab zur Antwort: «Zerscht wähle, u denn ufmache!» Das habe ihn geschockt. «Das wäre hier in Venezuela undenkbar. Es ist den Venezolaner und Venezolanerinnen egal, wie ich lebe, was ich mache.» Man werde hier nicht überall beobachtet. Von Ciba-Geigy in die Selbstständigkeit Christian Brunnschweiler bleibt deshalb in Venezuela, seit 35 Jahren lebt er hier. Er wuchs in Zürich auf, absolvierte eine Landwirtschaftslehre in Zürich Seebach und studierte anschliessend an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL in Zollikofen. Er arbeitete danach einige Jahre für die Ciba-Geigy in Basel, wurde nach Asien und Afrika entsandt und dann nach Venezuela. Kurz darauf wurde er selbstständig und spezialisierte sich auf Impfstoffe für Tiere. Überfälle, Schüsse ins Knie, beinahe entführt Venezuelas wirtschaftliche Lage bereitete ihm Schwierigkeiten, sagt Christian Brunnschweiler. Aufgrund der internationalen Sanktionen ist es nicht möglich, Banküberweisungen zu tätigen oder Kredite aufzunehmen. Dies erschwert die Bezahlwege und das Handeln, was dazu führt, dass er heute rund 80 Prozent weniger verkauft als noch vor sieben Jahren. Aber auch das tägliche Leben ist wegen der hohen Kriminalitätsrate schwierig: Er wurde schon mehrfach überfallen; die Diebe schossen ihm ins Knie, seine Tochter wurde beinahe entführt. «Ich bin vertropikalisiert» Seine beiden Kinder sind seit einiger Zeit ausgewandert. Sie leben in Deutschland und in Brasilien. Er bleibt in Venezuela bleiben. «Wenn man einmal in den Tropen gelebt hat, will man nicht mehr weg.» Er habe die Lebensart der Venezolaner und Venezolanerinnen angenommen. Die Offenheit, dieser Lebensmut, die Freundlichkeit, auch ein wenig das Chaos, und die Spontanität. Man nennt das auch «tropicalisado», also vertropikalisiert. Das lockere, spontane Leben der Menschen.
Sun, 06 Aug 2023 - 440 - Ruth Grimm, Lanzarote: «Ich habe mich sofort verliebt»
Als Ruth Grimm vor über 50 Jahren zum ersten Mal die Insel Lanzarote besuchte, war es um sie geschehen. Die Insel liess sie nicht mehr los. Vor drei Jahren - kurz nach ihrer Pension - verwirklichte sie ihren Traum. Ruth Grimm (68) kündigte ihre Wohnung in Hausen bei Brugg (AG) und buchte mit ihrem Mann Hans Schweizer (68) den finalen Flug nach Lanzarote in ihr neues Zuhause. Allerdings: Ganz so einfach war die Wohnungssuche nicht. Mehrere Anläufe bis zum perfekten Haus Rückblende: Bevor sie definitiv nach Lanzarote zogen, buchten sie zuerst nochmals Ferien auf der Insel. Ferien, um das geeignete Haus zu finden. «Was wir anfangs sahen, war schrecklich!» sagt sie heute. Sie besichtigten Haus um Haus. Doch dann, am drittletzten Tag «de füfer und s Weggli»: Ihr Traumhaus an der Playa Blanca. Dann kam Corona Ruth Grimm spricht von den Anfängen in ihrer neuen Heimat. Alles war wunderbar, sie nahm gar ihren Vater mit, da dieser den Schweizer Winter nicht mag. «So konnte er beim Einzug helfen». Doch dann kam die Corona-Pandemie. Das sei grauenhaft gewesen, sagt Ruth Grimm heute. Auf Lanzarote herrschte eine komplette Ausgangsperre über mehrere Monate. Raus durfte man nur um Lebensmittel zu kaufen. Das habe an den Nerven gezerrt. Für den Vater war das besonders schlimm, da er sich gerne bewegte aber nun ein halbes Jahr im Haus festsass. Der Hund brachte den Ausgleich Nach der Pandemie entschieden sich Ruth Grimm und ihr Mann für einen Hund. «Ein besonderes Tier» sagt Ruth Grimm. Denn der Hund stammt aus einem Tierheim auf Lanzarote. Viele heimische Hunde haben auf Lanzarote eine besondere, wenn auch fragwürdige Aufgabe: Auf Lanzarote wird jeweils zwischen August und Oktober Hasenjagd betrieben. Damit die Hunde motiviert bleiben, werden sie fast gänzlich ausgehungert und erst dann auf die Hasen losgelassen. Ihr «Podenco» wollte aber nicht so richtig. Also wurde er ausgesetzt und vom Tierheim gerettet.
Sun, 30 Jul 2023 - 439 - Michael Gähler – Hotelier mit Leidenschaft
Michael Gähler hat sich in der internationalen Luxus-Hotelbranche längst einen Namen gemacht. Der Schweizer Hotelier eröffnet seit über zwanzig Jahren Luxus-Hotels in ganz Asien. Aktuell in Jakarta, der Hauptstadt Indonesiens. Nach dem Studium an der Schweizer Hotelfachschule Belvoirpark in Zürich, startete Michael Gähler eine steile Karriere als Hotelier und General Manager. Heute verfügt er über dreissig Jahre Erfahrung in der Luxus-Hotelbranche. Hong Kong, Singapur, Bali oder Taiwan: der Zofinger (AG) hat in seinem Leben viele exklusive Hotel eröffnet und auch selbst geführt. Ende Oktober eröffnet er ein luxuriöses Hotel in Jakarta, der Hauptstadt Indonesiens. Asien, sei fast wie die Schweiz, nur sind die Kantone viel grösser, sagt Michael Gähler: «Auf meinen unzähligen Reisen habe ich die unterschiedlichsten Kulturen kennen und schätzen gelernt.» «Behandelt man das Personal mit Respekt, hat man als Hotelier Erfolg!» Michael Gähler ist Hotelier mit Leidenschaft. In all den Jahren hat er vor allem eines nie verloren. Nämlich den Glauben an den hohen Stellenwert des Personals: «Schätzt man seine Mitarbeiter, kommt dies der Gästezufriedenheit zugute.»
Sun, 23 Jul 2023 - 438 - Helen Freiermuth: «Das türkische Volk ist offen und warmherzig!»
Helen Freiermuth hat die Welt gesehen. Seit 1995 ist sie Auslandschweizerin. Mit ihrer Familie lebte sie in China, USA und Kanada. Seit zehn Jahren im Touristenparadies Çe?me an der Ägäisküste: «Nirgendswo auf dieser Welt haben wir uns so wohl gefühlt wie hier!» Die Luzernerin Helen Freiermuth lebt seit zehn Jahren mit ihrem Mann in der Hafenstadt Çe?me in der Provinz Izmir. Der Ort gehört zu den schönsten Reisezielen der Türkei. Die weissen Sandstrände und das türkisblaue Meer, zieht Touristen auch aus der ganzen Türkei an, sagt Helen Freiermuth: «Es ist die Offenherzigkeit der Menschen. Hier kann man einfach die Seele baumeln lassen.» Ihr Haus ist gerade Mal fünfzehn Gehminuten vom Meer entfernt: «Es ist gross und im mediterranen Stil mit Garten und Pool. Einfach eine Wohlfühloase.» Delegierte für die Türkei im Auslandschweizerrat Rund 5'300 Menschen mit einem Schweizer Pass leben in der Türkei. Helen Freiermuth vertritt als Delegierte deren politischen Anliegen und Bedürfnisse. Bis zu dreimal im Jahr trifft sie sich mit Politikerinnen und Politiker in der Schweiz: «Das E-Voting und Fragen zur Sozialversicherung sind ein grosses Thema.»
Sun, 16 Jul 2023 - 437 - Daniel Meier wohnt an der schönsten Küstenstadt Norwegens
Seit fünf Jahren lebt Daniel Meier mit seiner norwegischen Frau im Küstenstädtchen Mosjøen an der Helgeland-Küste, einer der wichtigsten Städte in Norwegen. Als einziger Architekt vor Ort, baut der 59-Jährige gerade eine Seilbahn. Die norwegische Küstenstadt Mosjøen ist ein für die Gegend wichtiger Industrieort und bekannt für seine Aluminiumwerke. Das historische Städtchen mit seinen berühmten Holzhäusern liegt inmitten der atemberaubenden Vielfalt der norwegischen Natur. Mosjøen ist umsäumt von Feldern, Fjorde, Wälder und Flüssen. Für Naturfreunde ein Paradies, sagt Daniel Meier: «Wer gerne Lachs fischt oder jagen geht, kommt hier voll auf seine Kosten.» Trotzdem musste sich Daniel Meier an den idyllischen Ort zunächst gewöhnen, gibt er zu: «Ich hatte am Anfang einen kleinen Kulturschock. Wer gerne an kulturelle Anlässe geht, findet sie hier kaum.» Mittlerweile fühlt sich der Architekt aber mehr als heimisch. Stufen zum Himmel und bald schon eine Seilbahn Die «Helgelandstrappa» in Mosjøen ist die längste Steintreppe Norwegens. Ihre dreitausend Stufen führen auf den Øyfjellet Berg. Als einziger Architekt in der Gegend ist Daniel Meier für ein besonderes Projekt verantwortlich. Der Bau einer Seilbahn auf den Hausberg: «Wer keine steilen Treppen mag, kann in Zukunft gemütlich mit der Seilbahn auf die Aussichtsplattform hochfahren und wird mit einem atemberaubenden Blick aufs Meer belohnt.»
Sun, 09 Jul 2023 - 436 - Silvia McClure-Crottet – Schauspielerin in Hollywood
Hollywood gilt als Hochburg der Filmindustrie. Mittendrin ist die Schweizer Schauspielerin Silvia McClure-Crottet. Die Traumfabrik sei zwar ein hartes Pflaster, trotzdem hat die 55-Jährige die Lust am Spielen nie verloren: «Auch kleine Rollen können Grosses bewirken!» Silvia McClure-Crottet lebt seit neunundzwanzig Jahre in Kalifornien. Die Schauspielerin und Off-Sprecherin steht regelmässig vor der Kamera und ist auch in diversen Netflix Serien zu sehen. Ihre unverkennbare Stimme ertönt regelmässig in zahlreichen Werbespots. Als Schauspielerin brauche man in Hollywood viel Durchhaltevermögen: «Für eine Rolle als Krankenschwester bewerben sich schon mal über tausend Schauspielerinnen.» Ohne Schauspielagent geht gar nichts. Aufgewachsen ist Silvia McClure-Crottet in Düdingen (FR). Zur Schweiz habe sie bis heute einen engen Bezug: «Wenn ich meine Familie besuche, tanke ich meinen sogenannten Schweizer Tank auf. Ich esse Käse, Fondue, fahre im Winter Ski und schau mir einen Hockeymatch von Fribourg-Gottéron an!» «Die Liebe meines Lebens gefunden» Ihren Mann Charlie lernte Silvia McClure-Crottet 1988 kennen, als sie für ein Jahr bei einer Gastfamilie in Kalifornien lebte: «Er war Schlagzeuger einer Band, die in der Bar seiner Eltern auftrat.» Später übernahmen die beiden «Charlies Bar» und führten sie ganze zwanzig Jahre lang. Heute lebt das Paar in der kleinen Stadt Grover Beach am berühmten Highway 101.
Sun, 02 Jul 2023 - 435 - Brigitte und Sacha Kunz – Stolze Besitzer einer Imbissbude an der Nordseeküste
Viele Jahre machte Familie Kunz Urlaub an der Nordseeküste. Sie lieben die raue See und die direkte Art der Norddeutschen. Vor allem auch die leckeren deutschen Currywürste mit Pommes, welche die Imbissbuden am Strand anbieten. Seit 2019 betreibt die Familie ihren eigenen Küsten Imbiss. Familie Kunz aus Läufelfingen (BL) hat sich unter den Imbissbuden Betreiber an der Nordseeküste längst einen Namen gemacht. Vor vier Jahren haben Brigitte und Sacha Kunz ihren eigenen Küsten-Imbiss beim Kutterhafen von Dorum-Neufeld an der Nordseeküste eröffnet. Das kleine Familienunternehmen hat Erfolg. Jetzt ist Hochsaison und auch Schweizer Touristen stehen geduldig in der Schlange, um eine beliebte Currywurst zu essen, sagt Sacha Kunz: «Die ganze Familie packt mit an, wir sind ein Team.» Schweisstreibende Arbeit Es ist die fünfte Saison für die Familie Kunz in ihrem Küsten-Imbiss. Sieben Tage in der Woche steht Sacha Kunz abwechselnd mit seiner Frau hinter dem Tresen. Und auch die drei Kinder geben Vollgas, sagt Sacha Kunz: «Mein ältester Sohn Kevin ist Chef des Bierwagens, den wir zusätzlich betreiben.» Pro Jahr bereiten wir bis zu achttausend Kilogramm Pommes zu!» Es sei zwar eine Knochenarbeit, aber trotzdem ein Traumjob, sagt Sacha Kunz: «Manchmal kann es in der Bude schon bis zu 60 Grad heiss werden.» Trotzdem sei ihr Imbiss ihr Herzprojekt: «Ich liebe meine Arbeit und vor allem den Kontakt zu den Leuten. Auch wenn es streng ist, haben wir hier an der Nordseeküste ein Stück Freiheit gefunden.»
Sun, 25 Jun 2023 - 434 - Forscher Reto Guler – Sagt der Tuberkulose den Kampf an
Der Walliser Reto Guler forscht an der renommierten Universität von Kapstadt. Der Immunologe befasst sich seit Jahren mit der Behandlung von Tuberkulose: «Vor allem in Südafrika ist die Infektionskrankheit nach wie vor weit verbreitet.» Tuberkulose ist die gefährlichste Infektionskrankheit der Welt. In Südafrika sind über hunderttausend Menschen betroffen. Wenn die Symptome nicht frühzeitig erkannt werden, verbreitet sich die hoch ansteckende Krankheit rasant weiter. Reto Guler forscht mit seinem Team an medikamentösen Therapien gegen Tuberkulose. Er studierte in Genf und schrieb dazu seine Doktorarbeit: «Ein Forscher aus Chur holte mich damals nach Kapstadt.» Seither sind 20 Jahre vergangen. Kapstadt hat viele Gesichter Reto Guler lebt mit seiner Familie in der Nähe der Universität. In seiner Freizeit geniesst der Forscher die vielen Möglichkeiten, die Kapstadt bietet: «Entweder fahre ich mit dem Mountainbike auf den Tafelberg oder ich gehe Kite Surfen im Meer.» Reto Guler ist fasziniert von der atemberaubenden Kulisse zwischen Tafelberg und Meer. Doch die Metropole hat auch ihre Schattenseiten: «Die riesige Schere zwischen Arm und Reich macht sich jeden Tag bemerkbar.» Und Überbleibsel aus der Apartheidzeit prägen Südafrika bis heute.
Sun, 18 Jun 2023 - 433 - Anna Marti: «Die Anspannung in Taiwan ist permanent zu spüren»
Anna Marti wohnt und arbeitet zurzeit in Taipeh, der Hauptstadt Taiwans. Sie leitet das Büro der deutschen Friedrich-Naumann-Stiftung. Die Organisation setzt sich für eine liberale Demokratie, Menschenrechte und Meinungsfreiheit ein. Anna Marti kommt aus Sursee (LU). Aufgewachsen ist die 37Jährige mit ihrer Familie in Deutschland. Die China-Expertin ist seit je her fasziniert von der asiatischen Kultur und spricht fliessend chinesisch. Anna Marti arbeitet für die Friedrich-Naumann-Stiftung in Taipeh: «Wir verfolgen die angespannte Lage in Taiwan auf den sozialen Medien und vermitteln.» Seit Jahrzehnten erhebt China Besitzansprüche auf Taiwan. Seit dem Ukrainekrieg, wächst international die Angst, dass China die Besitzansprüche mit militärischer Gewalt durchsetzen will. Die Menschen in Taiwan hätten gelernt, mit dieser ständigen Bedrohung umzugehen: «Es ist nichts Neues. Die Bedrohung herrscht seit dem Ende des Bürgerkriegs im Jahr 1949.» Dennoch spüre man die angespannte Lage jeden Tag. Faszinierende Landschaft Taiwans Anna Marti und ihr Mann leben inmitten der Millionenstadt Taipeh. Und doch sei man der atemberaubenden Natur sehr nahe. In der Freizeit machen die beiden Ausflüge an die traumhaften Strände oder unternehmen Wandertouren in die Berge. Das Wetter in Taiwan ist tropisch heiss: «Ich Moment ist Regenzeit. Wenn es regnet, dann wie aus Kübeln.»
Sun, 11 Jun 2023 - 432 - Eric und Christian: «Schottland ohne Regen geht nicht!»
Christian Danuser und Eric Guignard haben vor sieben Jahren ihr Glück in Schottland gefunden. Die beiden ehemaligen Flugbegleiter leben in der Nähe des Hafenortes Lochinver, in den nordwestlichen Highlands von Schottland. Das ständige Regenwetter kümmert sie wenig. Fragt man Schweizerinnen und Schweizer, wohin sie am liebsten auswandern würden, antworten die Meisten: Dorthin wo es warm ist. Christian Danuser und sein Ehemann Eric Guignard führten viele Jahre erfolgreich ein Bed and Breakfast im Süden Frankreichs. Doch eigentlich träumten die beiden schon immer von Schottland, sagt Christian Danuser: «Die Leute hielten uns für verrückt, als wir das mediterrane Klima gegen die raue und karge Landschaft Schottlands eintauschten.» Das Paar lebt seit 2016 in der Nähe von Lochinver im Nordwesten von Schottland. «Wir möchten den Menschen helfen, die weniger Glück hatten» Die Einheimischen haben Christian Danuser und Eric Guignard längst in ihr Herz geschlossen. Die beiden Schweizer engagieren sich seit Jahren in diversen Vereinen der Gemeinde. Zudem ist Christian Danuser auch Vorsitzender in der regionalen Abteilung einer landesweiten Wohltätigkeitsorganisation: «Wir sammeln Geld für krebskranke Menschen, die sich eine Pflegeunterstützung kaum leisten können.»
Sun, 04 Jun 2023 - 431 - Roger Moreno Rathgeb – Auf Augenhöhe mit Königin Beatrix
Roger Moreno Rathgeb ist Musiker, Komponist und Weltbürger, wie er sich selber nennt. Längst hat er sich international einen Namen gemacht. Mit seinem klassisches Werk «Requiem for Auschwitz» hat er die Herzen des Publikums berührt. Auch das der früheren niederländischen Königin Beatrix. Als Musiker zog es Roger Moreno Rathgeb in den 1980er Jahren um die Welt. In Holland ist der heute 66-Jährige Künstler sesshaft geworden. Er lebt in der kleinen holländischen Stadt Vaals, die an Deutschland und Belgien grenzt: «Es ist ruhig hier in Vaals. Wenn ich Halligalli suche, gehe ich ins Zentrum nach Aachen.» Der Schweizer fühlt sich in den verschiedensten Musikrichtungen zu Hause. Das Musizieren hat sich der Zürcher Roger Moreno Rathgeb selber beigebracht: «Ich fing erst mit 10 Jahren, Gitarre zu spielen.» Mittlerweile ist er ein wahrer Musikvirtuose und spielt die unterschiedlichsten Instrumente. Vor allem aber, ist Roger Moreno Rathgeb bekannt als Akkordeonkünstler. Mit seiner Gypsy-Ensemble «Tabor» feiert er grosse Erfolge. «Beatrix ist total unkompliziert!» Die frühere Königin Beatrix ist schon vor vielen Jahren auf den Schweizer Musiker und Komponist Roger Moreno Rathgeb aufmerksam geworden. Seither wird er regelmässig zu Hofe geladen und darf private Konzerte geben. Auch kürzlich spielte der 66-Jährige in einem Trio zu Ehren des Muttertages vor der Königsfamilie. Das strenge Hofprotokoll nimmt die abgedankte Königin eher gelassen, sagt Roger Moreno Rathgeb: «Beatrix ist völlig unkompliziert. Darum lieben sie die Menschen, weil sie so volksnah ist.»
Sun, 28 May 2023 - 430 - Stefan Strehler in New York – Spürnase für künstliche Aromen und Düfte
Stefan Strehler ist ein Spitzenkoch der besonderen Art. Statt in einem Restaurant seine Kochkunst zu präsentieren, sucht der 51-Jährige nach Geschmacks- und Duftnoten für ein japanisches Unternehmen. Es ist eines der weltweit grössten Hersteller von künstlichen Aromen in der Lebensmittelindustrie. Stefan Strehler ist in Hong Kong, China, geboren. Die ersten Lebensjahre hat der Zürcher in Sydney Australien verbracht. Danach kehrte die Familie nach Meilen in Kanton Zürich zurück. Aber schon bald zog es den Weltenbummler wieder ins Ausland. Nach der Hotelfachschule wanderte der Spitzenkoch nach Amerika aus: «Eigentlich wollte ich irgendwann Mal ein 5 Sterne-Hotel leiten.» Seine Karriere verlief jedoch komplett anders. Der Schweizer Koch hat sich in der Lebensmittelindustrie einen Namen gemacht. Heute arbeitet er für einen der grössten Hersteller von Lebensmittelaromen in New York: «Ich gehe auf Rezeptsuche und koche beispielsweise Omas berühmten Schmorbraten und Gemüsesuppe nach.» Die eingefangen Aromen versucht Stefan Strehler dann mit modernster Technologie einzufangen und künstlich herzustellen. Der Zürcher leitet mittlerweile ein grosses Aroma-Team, welches aufgrund seiner Rezeptur künstliche Geschmacksrichtungen produziert. «Mitten in New York City trifft man auf Murmeltiere und Waschbären» Wer denkt, New York bestehe nur aus Wolkenkratzern, hat weit gefehlt. Die Stadt bietet auch viele grüne Inseln. Stefan Strehler lebt mit seiner Familie mitten im Zentrum in der Nähe des Central Parks. Sein Haus ist umgeben von Wald und grünen Parks: «Wir leben wie auf dem Land. Hier tummeln sich schon mal Waschbären und Rehe.» Im Gemüsegarten des Spitzenkochs findet man allerlei leckeres Gemüse: «In meinem Garten wachsen Spargeln und Chilischoten.»
Sun, 21 May 2023
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